Mittwoch, 15. Februar 2012

Individualität - Multidimensionalität


"Alle meine Tode wären Abenteuer gewesen,

hätte ich gewusst, was ich heute weiß."

Individualität ("Un-Geteiltheit") bezeichnet den Eindruck, wonach ein Lebewesen oder Gegenstand einzeln und von anderen Lebewesen bzw. Gegenständen klar unterscheidbar ist. Eine Ganzheit die nicht teilbar ist, ohne das Individuum zu verändern. Zumindest unsere körperliche Wahrnehmung scheint diesen Eindruck zu bestätigen: Unsere Gestalt als äußere Oberfläche grenzt das, was uns ausmacht, erkennbar von unserer Umwelt ab.

Mit Individualität meinen wir insbesondere die Einzigartigkeit unserer Persönlichkeit, welche "jeden Men­schen zu dem macht was er ist" - jedenfalls in unserer Alltagswahrnehmung. Es ist schon merkwürdig: wo Menschen ihr äußeres Erscheinungsbild durch modische Kleidung, Besuche im Sonnenstudio und immer häufiger auch kosmetische OPs verändern, möchten sie ihre Unterscheidbarkeit positiv hervorheben bzw. akzentuieren. 'Individueller', einzigartiger wird durch das Zubewegen auf ein vom Zeitgeist etabliertes Schema niemand (außer durch wirklich einmalige Tattoos vielleicht), höchstens optisch attraktiver. Spätestens bei der Werbung eines Handy-Herstellers mit dem Slogan 'mehr Einzigartigkeit' (oder noch platter: Anders als die Anderen) muss man von Scheinindividualität sprechen.

Doch wie individuell ist nun das, was wir als unseren Geist, unsere Seele bezeichnen?


"Hast du nicht schon einmal das Gefühl gehabt, dass irgendetwas mit der „Welt” nicht stimmt? Was ist nun aber überhaupt ein Gefühl? Du befindest dich, ähnlich einem „Wassertropfen” im Ozean, eingebettet in einem Universum. Der Tropfen hat lediglich die Illusion von Individualität. In einem Universum, aus dem du selbst bestehst, hast du dich nur scheinbar von ihm ausgegrenzt. Diese Grenze besteht nur in deinem Verstand." aus 'Morpheus, das Matrix-Codebuch'
Apropos, ich würde wohl die blaue Pille wählen, den Verbleib in einer schicken Illusion,hätte ich die gleiche Wahl zu treffen wie Neo. Außer, mir würden glaubhaft letztgültige Wahrheiten in Aussicht gestellt..

Aus der Traum von einer unsterbliche Seele, dem niemals endenden Selbst-Bewusstsein oder wenigstens von einem unvergänglichen Wesenskern? Ohne diese Grundannahme würden Religion und Schöpferglauben kaum Sinn machen.

Am persönlichen Empfinden des Ich als Individuum ändert dies freilich nichts:
'Ich denke, also bin ich' - auch wenn Carnap das bekannte 'Cogito ergo sum' abweichend interpretiert: Aus „ich denke“ folge logischerweise nicht „ich bin“, sondern „es gibt etwas Denkendes“.
Hmm...in Verbindung mit dem in 'sum' implizierten Personalpronomen Ich würde die Folgerung sinngemäß lauten müssen: 'es gibt etwas Denkendes - mich', oder?)


Doch (wie) lässt sich nun herausfinden, ob der empfundene 'Eigen-Sinn' des Individuums über das subjektive Empfinden hinaus Bestand hat?

Ein weites Feld, es berührt so vielen angrenzende Fragen (Wesen von Materie und Geist, von Realität - was genau ist Wahrnehmung?)...dadurch fällt es nicht leicht, so etwas wie einen Roten Faden zu behalten. Vielleicht ist es möglich, über den Aspekt der Wahrnehmung die Frage nach der Individualität zu ergründen: Wer oder was nimmt denn wahr?


Naturwissenschaftler sprechen gerne von Menschen als 'Kohlenstoffeinheiten'; versuchshalber möchte ich ein bewusstes Individuum als 'Wahrnehmungseinheit' bezeichnen: ein Ich (=individuelles Bewusstsein) zeichnet sich m.E. durch eine einheitliche Wahrnehmung aus (pathologische Zustände wie Schizophrenie mal ausgenommen). Aus religöser Sicht ließe sich die Vermutung ergänzen, dass der Kern einer solchen wahrnehmenden (denkenden, abwägenden, sich erinnernden, Entscheidungen treffenden) Einheit über den Tod hinaus als solche erhalten bleibt, insoweit also unzerstörbar ist.

Ohne diese Prämisse würde ein Weiterleben nach dem Tode allenfalls im Sinne einer Reorganisation aufzufassen - analog zu den Vorgängen, die auf der physiologischen Ebene stattfinden: Tod bedeutet hier einen Zerfall in kleinste Bausteine, die sich zu anderen belebten oder unbelebten Strukturen neu organisieren. Bleibt die Erinnerung nicht als Ganzes erhalten, wäre das erhoffte Jenseits damit vergleichbar.

Aussagen zur Wahrnehmung sind allerdings allein innerhalb der erfassbaren Vierdimensionalität dieser Welt (Raum und Zeit) möglich; falls darüber hinaus (und nicht nur in der theoretischen Physik) weitere Dimensionen existieren sollten, ist nicht auszuschließen, dass ein aktuell vermutetes 'Getrenntsein' bewusster Persönlichkeiten tatsächlich eine Illusion ist. Vermeintliche 'Bewusstseine' (wie lautet eigentlich die Mehrzahl?) könnten in einer Multidimensionalität verbunden sein. In diesem Sinne verstehe ich die Aussage von Esoterikern "Alles ist mit Allem verbunden".


Multidimensionale Bewusstseins-Wesenheiten?

Eine mögliche Vorstellung von Multidimensionalität finden wir zum Beispiel in „Seth“ (→Jane Roberts). 'Er' bezeichne sich selbst als „multidimensionaler Energiepersönlichkeitskern, der nicht mehr in der 
physischen Form zentriert ist". Seth erklärt, er habe die Folge menschlicher Inkarnationen durchlaufen habe und nun aus einer geistigen Welt höherer Realität zu den Menschen spreche, erklärt Jane Roberts in ihrem Buch "Gespräche mit Seth- von der ewigen Gültigkeit der Seele". Seth könne nur durch Jane Roberts als Medium mit Menschen kommunizieren: "Ich habe keinen physischen Körper
und schreibe trotzdem dieses Buch." 

"Er spricht jetzt seit sieben Jahren durch mich", schreibt Roberts - auf diesem Wege sei ein Manuskript entstanden, das über sechstausend getippte Seiten umfasse. Ein wenig gewöhnungsbedürftig war das zu Beginn der Lektüre durchaus:

"Das Wort 'Geist' gefällt mir ebenfalls nicht; und doch, wenn eure Definition die Vorstellung einer Persönlichkeit ohne Körper enthält, dann müsste ich zugeben, dass sie auf mich zutrifft. Ich spreche zu einem unsichtbaren Publikum. Ich weiß jedoch, dass meine Leser existieren,  und ich werde deshalb nun jeden von ihnen ersuchen, mir das gleiche Privileg zu gewähren."
Roberts selbst hat stets auch die Möglichkeit einkalkuliert, bei Seth handele es sich um die Personifizierung eines überbewussten Teils ihres Selbst, entstamme also ihrem Unterbewusstsein oder sei eine Art „Spaltpersönlichkeit“.

Man mag über das Zustandekommen dieser Dialoge denken wie man will - ich meine, sie liefern überaus interessante und weiterführende Denkanstöße zu vielen 'Sinn- und Seinsfragen', u.a. auch zur 'Individualität' des mensclichen Bewusstseins:
  • Seth nennt Jane Roberts "Ruburt" und ihren Mann Rob "Joseph", weil diese Namen repräsentativ für die Gesamtpersönlichkeit der beiden seien - diese stehen aber in einem gewissen Gegensatz zu unseren gegenwärtigen Ich. In diesem Zusammenhang spricht er auch von mehreren Realitätsebenen und vermittelt den Eindruck, dass unser Ich selbstverständlich von seinem körperlichen Erscheinungsbild unabhängig ist.
  • Das Projekt Seth demonstriere, dass menschliche Persönlichkeit multidimensional sei, daß wir in verschiedenen Realitäten zugleich existieren, wobei die Seele oder das innere Selbst nicht etwas Separates sei, sondern der Nährboden selber, in dem wir wurzeln.
  • Den Ausdruck "Unbewußtes" bezeichnet sie als äußerst unzulänglich; denn er vermittle nur eine schwache Vorstellung eines eigentlich offenen psychischen Systems mit tiefen, ineinandergreifenden Wurzeln, das alle Formen von Bewusstsein vereinigt; ein Netzwerk, durch das wir alle miteinander verbunden sind. Unsere Individualität wächst daraus hervor und trägt gleichzeitig dazu bei, es zu bilden.
  • 'Seth' macht deutlich:wer annehme, ein physisches Wesen zu sein, d.h. die eigene Existenz hänge von einer körperlichen Erscheinungsform ab, fühle sich von der Gefahr der Vernichtung bedroht, denn keine physische Form dauert.
"Wenn ihr euch mit eurer eigenen Jugend identifiziert, oder Schönheit, oder Intelligenz, oder Leistung, dann ist da das ständige, nagende Wissen, daß diese Eigenschaften verschwinden können und werden.
Das Bewusstsein schafft die Form; nicht umgekehrt."
Ihr seid nicht in die Zeit eingeschlossen, wie die Fliege in einer Flasche, deren Flügel deshalb keine Funktion mehr haben."

Das Bewusstsein, wie wir es kennen, sei hochgradig spezialisiert. Die physischen Sinnesorgane vermitteln die Wahrnehmung lediglich der dreidimensionalen Welt, während sie aufgrund ihrer eigentümlichen Beschaffenheit die Wahrnehmung anderer, ebenso gültiger Dimensionen meistens verhindern.

Wohl keinem Menschen werde es einfallen, sich mit nur einem Teil seines Körpers zu identifizieren und alle anderen Teile zu ignorieren - doch laut Seth tun wir nichts anderes, wenn wir uns einbilden, das egoistische Selbst trüge die Last eurer Identität.

Eine Einheit aus unsichtbarem Puppenspieler samt seinen Marionetten?

So wie Seth das unbewusste, 'innere Ich' beschreibt, welches unser bewusstes Selbst in vielfacher Weise vorausschauend lenkt und schützt - "hellsichtig und telepathisch" - ensteht in mir das Bild von einem Puppenspieler (das Unbewusste) und seiner mit unsichtbaren Fäden an diesen gebundene Marionette (das bewusste Selbst), die zusammen die Einheit einer Persönlichkeit bilden:
Das 'äußere Ich' befähigt uns, mit der bekannten Welt umzugehen, während das innere Ich uns mit jenen feineren inneren Wahrnehmungen versorgt, welch eine physische Existenz aufrechterhalte. Die beiden interagieren also, sie arbeiten zusammen. Okay, aber wer von beiden ist 'Chef'? Sobald zwei oder mehr bewusste Entitäten 'gemeinsam an einer Sache' (der Weiterentwicklung des Gesamtselbst) arbeiten, müsste doch eine der beteiligten Instanzen wenigstens grundlegende Richtungsvor- oder -angaben machen?

Jegliche Kommunikation finde statt, lange bevor sie in Worte gefasst wird. Kommen spontane Eingebungen vielleicht von dieser Instanz? Nun ja, woher sonst sollten sie stammen? Für jeden spontanen Gedanken einen Schutzengel o.ä. verantwortlich zu machen, erschiene mir gewagter als etwa die Existenz von 'Seth' für möglich zu halten.



"Es gibt aber auch einen Teil eurer selbst, jene tiefere Identität, die sowohl euer inneres als auch euer äußeres Ich formt und deren Beschluss ihr verdankt, daß ihr als ein körperliches Wesen an diesem Ort und zu dieser Zeit in Erscheinung getreten seid. Dies ist der Kern eurer Identität, der psychische Samen, aus dem ihr entsprangt, die multidimensionale Persönlichkeit, von der ihr ein Teil seid."

Seth betont, dass die gesamte Persönlichkeit kein "kein Hier-und-jetzt-Attribut" des Bewusstseins sei, sondern es bestehe eine weitaus größere Identität, die zu dem Selbst gehöre, als dass wir uns derzeit auffassen:

Das bekannte Selbst ist nur ein Fragment einer Gesamtidentität. Diese Selbstfragmente vergleicht er mit den verschiedenen Häuten an einer Zwiebel (=Gesamtselbst): sie sind zwar verbunden durch ein und dieselbe Lebenskraft und haben denselben Ursprung, wachsen jedoch in verschiedene Realitätsebenen hinaus. Raum und Zeit werden vom Gesamtselbst als Konstruktionen angesehen, die der physischen Realität zugrunde liegen und in der die Fragment-persönlichkeiten spezifische Erfahrungen machen können. Von den Erfahrungen der Fragmente profitiert auch das Gesamtselbst.


Der Mensch sieht danach die Außenaspekte der Dinge; seine physischen Sinne lassen ihn äußere Formen wahrzunehmen, auf die er dann reagiert. Infolge dieser 'oberflächlichen' Realitässicht bleibt ihm die innere Vitalität von Materie und Form weitghend verborgen. Mit anderen Worten, Seth behauptet, dass auch 'unbelebte' Materie eine eigene Form von Bewusstsein besitze (und erst recht jede einzelne unserer Körperzellen)...


Er ist sich jedoch auch darüber im klaren, dass nur wenige Menschen dies nachvollziehen können: 

  • "...wenige meiner Leser werden mich ernst genug nehmen, um dem nächstbesten Nagel, den sie in einem Stück Holz steckend finden, einen guten Morgen oder guten Abend zu wünschen." 
  • "Es existiert nichts, was nicht durch Bewusstsein hervorgebracht würde, und jedes Bewusstsein, unabhängig von seinem Entwicklungsgrad, erfreut sich eigener Empfindungen und eigenen schöpferischen Vermögens. 
  • Ihr könnt niemals begreifen, wer ihr seid, wenn ihr das nicht begreift." 
  • "Man kann die Seele als ein elektromagnetisches Kraftfeld ansehen, von dem ihr ein Teil seid." 
Durch Unwissenheit errichte der Mensch künstliche Schranken, er spalte wesentliche Fähigkeien ab und identifiziere sich ausschließlich mit seinem äußeren Ich. Als multidimensionale Persönlichkeit stecke er sozusagen seinen Kopf in den Sand dreidimensionaler Existenz und tue so, als sei das alles.

Da ich nun mal ein Fan der Vorstellung von einer seelischen Entwicklung über mehrere Lebensperioden bin, erscheint mir diese Selbstreduzierung als notwendiger Vorgang, gleich einem Sandkastenspiel, das Kindern dazu verhilft, erste Schritte ins Erwachsenendasein zu gehen. Einer dieser Schritte ist wohl die Einsicht, dass unser Identitäts- und Kontinuitätsgefühl nicht vom Ich abhängig ist.



"Das Ich ist ein eifersüchtiger Gott, der auf der Wahrung seiner Interessen besteht. Es ist nicht bereit, die Realität anderer Dimensionen anzuerkennen als solcher, in denen es sich selber behaglich fühlt und die es versteht. Es war als eine Stütze gedacht und ist zum Tyrannen geworden. Immerhin ist es viel elastischer und lernbegieriger, als man allgemein annimmt. Seine Neugier kann von großem Vorteil sein."
"Dreidimensionale Erfahrung ist eine unschätzbare Grundausbildung:"
In gewisser Weise coachen und entwickeln wir uns selbst, indem wir - vereinfacht ausgedrückt - in sich geschlossene, und doch miteinander verbundene Simulationen entwerfen - Persönlichkeiten und Lebenszeiten, um verschiedene Lektionen zu lernen. Die Seele oder Wesenheit kann man sich dabei als einen bewußten und lebendigen, göttlich inspirierten Computer denken, der seine eigenen Existenzen und Lebenszeiten programmiert und 'Lektion für Lektion' ins Bewußtsein und Leben treten lässt. Doch besitzen die erschaffenen Persönlichkeiten hohe Eigendynamik (im Gegensatz zu allem, was 'unsere' materiellen Computer zur zeit erzeugen können): sie schaffen ihrerseits neue Realitäten, die der 'Computer' sich nicht hätte träumen lassen.


Im Gegensatz zu einer Simulation nach 'Matrix'-Konzept' sind wir (=unser Gesamtselbst) in dem von Seth vorgestellten Modell keine fremdbestimmten, in unserer Freiheit begrenzte Spielfiguren, sondern unser höheres Selbst trifft so ziemlich alle uns betreffenden Entscheidungen im Interesse unserer seelischen Entwicklung. 

Jede unserer 'Einzel'-Persönlichkeiten verfügt von Geburt an"über angeborenen Realitätsbegriffe, Wahrnehmungsmuster und Interpretations-Kategorien, auf denen ihre Existenzvorstellungen begründet sind.

Dabei ist körperliche Gestalt die Materialisation ihrer eigenen Gedanken, Gefühle und Interpretationen (ebenso wie die gesamte 'physische, persönliche Umwelt') - somit sei die bekannte Welt in ihrer Gesamtheit der Reflex einer inneren Realität. Holofeeling lässt grüßen...



"Stellt euch euer gegenwärtiges Selbst als einen Schauspieler in einem Theaterstück vor... Das Stück spielt im 20. Jahrhundert. Kulissen, Szenerie und Thema entwerft ihr selber; ja, ihr seid für dieses Stück Autor, Regisseur und Schauspieler in einer Person - ihr und jedes andere Individuum, das mitspielt.

Gleichzeitig gehen noch andere Stücke über die Bühne, in denen ihr ebenfalls eine Rolle zu spielen habt. Auch diese haben ihre eigenen Kulissen, ihre eigene Szenerie. Sie spielen in anderen Zeitaltern.
Diese Szenerien stellen ebenso eure Umwelt dar, die Umwelt, die eure Gesamtpersönlichkeit umgibt."

Jede multidimensionale Persönlichkeit hat ihre eigene Bestimmung, ihre eigene Mission und schöpferische Aufgabe, die von Anfang an als integrierender Teil ihrer selbst feststeht und jene Eigenschaften prägt, die sie zu einer Ewig-gültigen und Ewig-suchenden machen. Diese Aufgabe ist weit mehr als Selbstzweck (oder Gegenstand persönlicher Befriedigung): Die Arbeit für eigene Ziele ebnet die erschlossenen Wege auch für andere.

Bereits in jedem 'Schauspiel' bestehen bestimmte Aufgaben- oder Problemstellungen. Persönlicher Fortschritt kann danach bemessen werden, inwieweit jene Probleme gelöst oder nicht gelöst worden sind.


Um die Kontinuität unserer gegenwärtigen Einzel-Persönlichkeit brauchen wir nicht also zu fürchten, sie wird nicht etwa durch das Gesamtselbst absorbiert und dabei womöglich aufgelöst, sondern sie wird mitsamt ihren Erinnerungen fortbestehen - als ein Teil einer Gesamtidentität.


Nicht leicht, sich diesen Zustand vorzustellen, etwa das Zusammenwirken verschiedener Emotionen, die aus unterschiedlichen Einzelpersönlichkeiten infolge ungleicher Erlebnismomente eingebracht werden. Und doch: in unseren Träumen greifen wir genau diesem Zustand vor, erklärt 'Seth' - ob wir uns anschließend daran erinnern oder nicht...


Mir gefällt an dieser Vorstellung auch, dass die Verantwortung für unser Dasein,  unsere Gesamte Lebenssituation nicht länger auf eine überlegene Wesenheit namens 'Gott' projiziert wird; gleichwohl liegt darin keine Widerlegung von Gottesvorstellungen (sofern diese nicht auf einem personellen Gottesbild basieren).


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