Freitag, 7. September 2012

Kohelet: Was ist der Mensch? Was bleibt von ihm?

Nicht wir Menschen werden die Wahrheit finden,
es wird die Wahrheit sein, die uns Menschen findet.

Die Verschiedenheit vom allgemein unterstellten Tenor der Bibel lässt den erstaunlichen Kohelet-Text als ein ‘alternativer’ Zugang zu den biblischen Schriften erscheinen. Denn sein Verfasser wirft eben jene Fragen auf, welche die Menschen zu stellen beginnen, sobald sie ihren Blick über sich selbst und das materielle Dasein hinaus richten.
  • Hat das Menschsein, das “unter der Sonne” geführte Leben einen Sinn?
  • Folgt unser Leben, wenn es ‘richtig geführt wird’, einem Ziel – welches über den heutzutage so oft im Vordergrund gesehenen Selbstzweck des Auskostens (Spaß und Erfolg haben, eventuell noch mit anderen teilen) hinausweist?
  • Wozu mühen wir uns ein ganzes Leben ab, wenn wir zuletzt doch sterben und keinen Nutzen aus unserem (materiellen) Besitz mehr ziehen können?
  • Warum ist Schönes ebenso vergänglich (“Windhauch”) wie Schlechtes?
  • Weshalb haben manche ‘gute Menschen’ unaufhörlich Pech, während zweifelhaften Charaktere unverdientes Glück zuteil wird?

2 Kommentare:

  1. Bezüglich der aufgeworfenen Fragen sei das Buch EVOLUTIONARIES von Carter Phipps empfohlen, aktuell nur in Englisch erhältlich ... aber der Inhalt dürfte es wert sein, dass Übersetzungen folgen werden. Es ist eine atemberaubende Reise durch die Entwicklung menschlichen Bewusstseins ... und für mich eine Bestätigung für das, was im Nachfolger von GOLD-DNA beschrieben werden wird:

    http://www.gold-dna.de/phi.html

    Zur ''Funktion'' der Bibel hatte ich ja schon mal berichtet, Deine Darlegungen zum Buch Kohelet bestätigen mich in meinen Aussagen ...

    Liebe Grüße
    IP

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  2. Hallo Guido,
    schön von dir zu hören.
    Möglich, dass ich auf die deutsche Übersetzung des Buches warte (wenn diese nicht allzu lange auf sich warten lässt) - aber den soeben entdeckte Nachfolger von Gold-DNA werde ich mir zeitnah genauer in Augenschein nehmen;)

    Ja, der Bibel würde man m.E. nicht gerecht, wenn man ihre Funktion und ihren Nutzen allen auf die Rechtfertigung von z.T. einseitig gefassten Dogmen reduzieren würde - das Gegenteil trifft eher zu (wenn man sich nicht zu lange bei der 'Landnahme' im AT aufhält).

    Viele Grüße,
    George

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