Dienstag, 26. Juni 2012

Die Welt auf Pump–Staatsverschuldung weltweit

Es wird manchmal der Eindruck zugelassen, als hätten lediglich einige südeuropäische Staaten existenzielle Probleme durch ihre Schulden.

Tatsächlich handelt es sich um ein weltweites Problem, ‘die’ Welt sei mit mehr als 60 Billionen Dollar (das sind 60.000 Milliarden) verschuldet – eine gewaltige Blase.

Der Unterschied zu den so genannten PIGS –Staaten (eine Abkürzung für Portugal, Irland, Griechenland,Spanien) liegt darin, dass für diese Staaten bereits offensichtlich wurde: Sie können ihre Verbindlichkeiten einschließlich entstandener Zinsen nicht mehr aus eigener Kraft weiterfinanzieren (fällige Anleihen zurückzahlen, z.B. durch Ausgabe neuer Anleihen) können.

Die Bevölkerungen hochverschuldeter Staaten nehmen erst unter dem Eindruck bevorstehender Kürzungen zu ihren Lasten wahr, für welche Zwecke die Regierungen Schulden machen:

  • ob die Steuereinkünfte nicht ausreichen, damit der Staat seinen Aufgaben nachkommen
  • oder ob astronomische Beträge aufgenommen werden, um sie an eine fast insolvente Bank oder einen anderen klammen Staat zu transferieren – damit Finanzmärkte und Schuldenspirale nicht zusammenbrechen, noch nicht.

Oft wird gesagt, die Staatsverschuldung habe weltweit Billionen umverteilt - von unten nach oben. Tatsächlich wachsen die Zinserträge der Großgläubiger unaufhörlich, denn an eine wirkliche Schuldentilgung anstelle von bloßer Umschuldunge ist in vielen Fällen nicht zu denken.

Samstag, 23. Juni 2012

Das Leben von Adam und Eva

Früher war es hier so schön ruhig“, schreibt der Mensch ins Tagebuch. Zu einer Zeit, als es noch keine Eva gab. Doch seitdem jenes neue Geschöpf um ihn herum ist, stimmt im Paradies nichts mehr.
"Montag. Dieses neue Geschöpf mit langen Haaren ist ganz schön lästig. Ständig treibt es sich hier herum und folgt mir überall hin nach. Das behagt mir gar nicht, Gesellschaft bin ich nicht gewohnt…
Überall ist sie ihm im Wege: „Immer wartet es auf mich oder läuft mir nach. Das habe ich nicht sehr gern. Ich wollte, es bliebe mehr bei den anderen Tieren.

… Es ist bewölkt heute, der Wind bläst von Ost. Wir werden Regen bekommen. Wir? Wo habe ich dieses Wort her? Jetzt fällt es mir ein – das neue Geschöpf hat es gebraucht."
Als er Eva aus dem Unterschlupf, den er gegen den Regen gebaut hat, hinausdrängen will, bekommt sie „ein feuchtes Gesicht“ - die ersten Tränen der Menschheit – und „machte ein Geräusch wie manche von den andern Tieren, wenn sie in Not sind“.
Das "neue Geschöpf" hieß einstmals Chawwa (‘Leben’), und derjenige, erstmals überhaupt seine Frustrationen1) einem Tagebuch anvertraut, ist Adam (‘Mensch’) - der erste Mensch. Mark Twain hat Adam die Worte in den Mund gelegt und sie als Kurzgeschichtensammlung "Tagebücher von Adam und Eva" (s. Auszug) veröffentlicht.
“Leben zwischen Wesen, die einander ähnlich sind, entwickelt sich aus Gegensätzen. Deren Entstehung sieht man besser, wenn man den ganzen Kram der Zivilisation mal beiseite räumt und sich nur auf schon vorhandene Tiere und auf die zwei Wesen jener obskuren Gattung beschränkt, die das Paradies erlebt haben. …Hier in diesem vergnüglichen Tagebuch ist es Eva, die alles Neue ankurbelt, schon allein durch ihre Anwesenheit.
Sie sagt zuerst das Wort „wir“, überhaupt redet sie unaufhörlich und ist „vor allem damit beschäftigt, die Dinge beim Namen zu nennen“. Durch sie findet die Welt ihre vielen Bezeichnungen, und damit rückt alles näher an Adam heran. Der hatte es mit ein bißchen Entfernung zu den meisten Dingen ganz gern. (Rezension v. H. Hirsch)
Nun ja, man gewöhnt sich aneinander, auch wenn dies Zeit braucht. Beide erkennen, was sie aneinander haben und das Liebe nicht auf positiven Persönlichkeitsmerkmalen oder Fähigkeiten gründet. Viele Jahre später stirbt Eva (lt. diesem Tagebuch) vor Adam, der auf ihrem Grabstein die Inschrift anbringt:
"WO IMMER SIE WAR, DA WAR EDEN"

---

Mittwoch, 20. Juni 2012

Wir erleben mehr als wir begreifen - Prof. Hans Peter Dürr

"Quantenphysik und Lebensfragen"

Vortrag Professor Dürr im Rahmen der "Future Visions"-Veranstaltungsreihe in Heidelberg, Februar 2005.



Samstag, 16. Juni 2012

Gott und die Götter - Biblische Mythen

Der Orientalist und Religionshistoriker Prof.Dr. Walter Beltz stellt biblische Mythen (“Bilder aus dem Orient”) in originärer, nicht theologisch redigiertern Gestalt vor und erläutert ihren historischen Hintergrund und mythologischen Sinn.

 

Die Vernichtung des Leviathan, 
Gravur von Gustave Doré (1865)[/caption]


Montag, 11. Juni 2012

Gesang der Geister über den Wassern (J.W. Goethe, 1779)

Des Menschen Seele Gleicht dem Wasser:
Vom Himmel kommt es,
Zum Himmel steigt es,
Und wieder nieder
Zur Erde muß es, Ewig wechselnd.

Strömt von der hohen,
Steilen Felswand
Der reine Strahl,
Dann stäubt er lieblich
In Wolkenwellen
Zum glatten Fels,
Und leicht empfangen
Wallt er verschleiernd,
Leisrauschend Zur Tiefe nieder.

Ragen Klippen Dem Sturz entgegen,
Schäumt er unmutig
Stufenweise Zum Abgrund.

Im flachen Bette
Schleicht er das Wiesental hin,
Und in dem glatten See
Weiden ihr Antlitz Alle Gestirne.

Wind ist der Welle
Lieblicher Buhler;
Wind mischt vom Grund aus
Schäumende Wogen.

Seele des Menschen,
Wie gleichst du dem Wasser!
Schicksal des Menschen,
Wie gleichst du dem Wind!

Samstag, 9. Juni 2012

Verteilungssysteme und die Zukunft

Wirkliche Armut habe ich persönlich erst einmal kennengelernt, in den 90ern …ausgerechnet auf den Malediven: ein kleiner, schmächtiger und wenig gesund aussehender Kerl im Alter von vielleicht 55 oder 60 Jahren bettelte förmlich darum, meinen wirklich schweren Koffer quer über die kleine Insel zu schleppen und dafür den üblichen Dollar zu erhalten.
Gefühlt habe ich mich wie ein elender Sklaventreiber – obwohl klar war, dass der Mann auf diese Erwerbsquelle angewiesen war. Er weigerte sich übrigens, für etwa 20 Minuten schweißtreibender Arbeit einen höheren als den üblichen Betrag anzunehmen; den genauen Grund dafür habe ich infolge der Sprachbarriere nicht herausgefunden.

Zwei Gedanken haben mich damals ziemlich lange beschäftigt: Ich möchte selbst nicht in einer Armutsfalle landen, in der es mir so ergeht wie dem Kofferträger auf Meeru oder noch schlechter. Ebenso wenig möchte ich zu den ‘Reichen’ gehören, die ihren Wohlstand gezielt auf Kosten des Wohlergehens anderer Menschen gründen.

Tatsächlich partizipiere ich wie viele Deutsche zumindest kollektiv an einem Wirtschaftssystem, das hiesigen Wohlstand klar über die Interessen von Menschen in anderen, meist nicht-europäischen Nationen stellt. Dass dies im Wege von Handelskriegen auch auf militärischem Wege geschieht, durfte schon Horst Köhler nicht ungestraft feststellen:

“Wer es wagt, die Dinge beim Namen zu nennen, stößt auf große Schwierigkeiten”, stellt auch der Vortragende im u.a. Video fest. Andreas Popp, der im Web mitunter als zwielichtige Unternehmer-Persönlichkeit mit esoterischen Anwandlungen dargestellt (oder gezielt diskreditiert?) wird, soll mal zur rechten Szene gehören, dann wieder wird er dem linken Spektrum zugeordnet.
In dem verlinkten Vortrag wird jedenfalls nichts über Kriegsschuldfragen oder ähnlich heikle Themen gesagt. Allerdings wird die Frage der Rechtsstaatlichkeit im Zusammenhang mit der Euro-Einführung aufgeworfen, die im Falle Deutschlands  strafrechtliche Relevanz besessen habe.
Wer Popp nun unbedingt im politischen Spektrum einordnen will, dem mag die Info helfen, dass er einer der Mitbegründer der Piraten-Partei ist; vgl. dazu ein Interview auf SPIEGEL ONLINE (v. 16.9.2009) mit dem Titel ‘So eine Alternative suchen viele Leute’ .

Popp will einen ‘Plan B’1) entwickelt haben, der einen Lösungsansatz aus dem gegenwärtig völlig verfahrenen Finanzsystem aufzeigen soll, welcher ohne maximale Krise als Initialzündung eines System- und Wertewandels auskommen will. Er prägt Begriffe wie ‘Danistakratie’ (manchmal als ‘die Herrschaft des Wuchers’ übersetzt), um das gegenwärtige Geld- und Zinseszins-System als zum Scheitern verurteilte Maschinerie zur Umverteilung des materiellen Reichtums an einen kleinen Zirkel zu brandmarken. Dass dieser Zirkel auf dem besten Wege ist, auch politische Entscheidungswege zu beeinflussen und letztlich zu vereinnahmen (Plutokratie), kann meiner Beobachtung nach kaum mehr bestritten werden,

Mein erster Eindrück speist sich nicht aus den Beurteilungen Dritter, sondern aus dem Inhalt des u.a. Vortrages: Der Mann weiß wovon er spricht und ich habe das Gefühl, es stimmt, was er sagt.

Dass “dieses System nicht dem Volk dient”, ist spätestens seit der erzwungenen Priorisierung von Bankenrettungen und der Situation von Beziehern der Grundsicherung Hartz IV (“fünf Euro mehr”) offensichtlich. Wie immer, so gilt auch und gerade für solche Vorträge: Bitte ein eigenes Urteil bilden und nicht etwa die Thesen Popp’s unreflektiert übernehmen (oder pauschal ablehnen), nur weil’s erfrischend anders als die Phrasen vieler Politiker klingt, die gebetsmühlenhaft das alternativlose Festhalten am Euro und dem gegenwärtigen Finanzsystem predigen.

Stellenweise wird der Vortrag etwas plakativ (“Deutschland bezahlt die EU”, “Die Pharma-Industrie produziert nachhaltig Dauerkunden”, “Hanf ist harmloser als Alkohol” usw.); vermutlich würde Popp sehr schnell dem Vorwurf des ‘Populismus’ begegnen, sobald die etablierte Politik sich mit seinen Thesen befassen würde.
Er stellt aber auch klar, dass das Ziel nicht darin bestehen darf, “den Reichen etwas wegzunehmen, um es den Armen zu geben”.
Vielmehr müsse ein Prozess gestoppt werden, der absehbar in einen wirtschaftlichen Kollaps führe – ist dies nicht genau der Extrakt einer intuitiven Empfindung, die viele von uns beschleicht?

Gut möglich, dass sich ein Denkfehler in den Gedankengängen und der Konzeption von Andreas Popp befindet – jedenfalls sein Vortrag nicht manipulativer als Wahlkampfreden und Angies Regierungserklärungen.
Während seine Gegner den in Kanada lebenden Popp als Einäugigen betrachten, der mit einer Flöte verführte Blinde um sich schart, bringt der Mann immerhin den Mut auf, ohne den Schutz der relativen Anonymität des Internets kritische Fragen zu stellen und einen subjektiven Lösungsweg zu zeichnen.

Sein Ansatz impliziert und befürwortet offenbar einen Staatsbankrott, dessen Auswirkungen allerdings verharmlost werden. Einfach eine neue Währung einführen und nach einem Schlußstrich einen unbelasteten Neuanfang wagen? So kalkulierbar und einfach sind die impliziten Risiken dann wohl doch nicht.
Hier sehe ich den Vortragsstil von Popp ausgesprochen kritisch, da er die tatsächlichen Auswirkungen einer staatlichen Insolvenz (die kaum geordnet verlaufen kann) bewusst verharmlost! Die Geschichte kennt genügend Beispiele für chaotische Zustände, die vorübergehend infolge von Staatsinsolvenzen (z.B. Argentiniens) begleitet haben. Auch dürfen wir die besondere historische Situation Deutschlands nicht ignorieren – ein wirklich ‘positiver Staatsbankrott’ ohne ernstlich Leidtragende wäre ein Novum! Einen diesbezüglichen Alleingang wird die ohnehin argwöhnische Schutzmacht jenseits des Meeres zudem kaum zulassen, zumal ihre eigenen wirtschaftlichen Interessen fraglos unmittelbar betroffen würde.
Auch wenn dies die Herbeiführung einer Beschlusslage und Konzeptionierung erheblich erschwert, führt vermutlich kein Weg an einem multilateralen Turnaround vorbei.

Man darf und muss sich jedoch fragen, ob ein Kollaps des gesamten Finanz- und Wirtschaftssystems ohnehin unausweichlich ist:

  • Aktuell mehren sich die Anzeichen, dass Spanien ein Hilfeersuchen an die Retter und ihren Schirm richten wird – von 40 Milliarden € ist die Rede.
  • Griechenland benötigt überhaupt erst einmal eine arbeitsfähige Regierung, um einen Staatsbankrott vielleicht noch abzuwenden.
  • IWF und Notenbankern verschärfen den Kapitalbedarf noch durch strengere Eigenkapitalregeln zur Unzeit (‘Basel III’)
  • Derweil hofft das politische Deutschland immer noch, halbwegs ungeschoren davonzukommen, klammert sich an seine A-Note bei den Ratingagenturen und leiht sich Geld zum Nulltarif, während andere Staaten bis zu 7 Prozent Zinsen aufbringen müssen…

Man muss nicht Mathematik studiert haben, um zu erkennen, dass die Transferressourcen früher oder später erschöpft sein werden; die deutsche Kreditwürdigkeit hat ebenfalls Grenzen.

Derweil verschlechtert sich die Stimmung drastisch: Deutsche spotten über die angeblich trägen Griechen, die sich gegen die deutsch-europäische Bevormundung mit Merkel-Karikaturen zur Wehr setzt und die Briten sich über Merkel-Bilder mit Hakenkreuz-Armbinde delektieren.

Popp spricht in diesem Kontext von den Versuchen der Politik, allenfalls noch die Fallhöhe zu optimieren. Hochaktuell bleibt insoweit seine Skepsis gegenüber dem sog. ESM-Vertrag – ein ‘Rettungsschirm’, welcher die selbsternannten Retter auf unabsehbare Zeit knebelt und als Körperschaft rechtliche Immunität besitzen soll (Popp verweist auf ein vierminütiges Video, das bereits 2011 von Abgeordneten-Check.de auf YT eingestellt wurde):


Aus dem Inhalt:

‘Zu den wichtigsten Fakten des Vertrages soll die Aufstockung des Euro-Rettungsfonds auf 700 Milliarden Euro gehören. Alle Mitglieder des ESM hätten Zahlungsforderungen "unwiderruflich und bedingungslos zuzustimmen".
Weiterhin genieße der ESM vollständige gerichtliche Immunität. Das Grundkapital könne selbstständig aufgestockt werden und Enteignungen würden vertraglich ausgeschlossen…’

Als sicher kann angenommen werden, dass Menschen wie Popp oder der mindestens ebenso umstrittene, durch den Hype um seine Bücher Millionen verdienende Thilo Sarrazin viel Applaus von der falschen Seite erhält – doch allein darin mag ich keinen Beleg dafür erkennen sehen, dass ein Ansatz inhaltlich falsch oder gar verwerflich ist.

Zugegeben, wer hat schon mitten im Sommer Lust, sich einen mehr als zweistündigen Vortrag über ‘so langweiliges Zeug’ anzutun… Andererseits regnet es gerade und das ‘langweilige Zeug’ könnte unser eigenes Leben nachhaltig beeinflussen.Zwinkerndes Smiley

Hier nun der gesamte Vortrag:

Ein Fazit…

…ist angesichts der Komplexität der Thematik schwierig. Denn die Grenzlinie zwischen realen, berechtigten Existenzängsten und den Effekten der medialen Inszenierung verschwimmt zusehends. Davon unberührt bleiben die nüchternen Fakten: Als Individuen haben wir null Einfluss darauf, ob und wann ein Finanzcrash einritt.

Die von Popp diagnostizierte Angst vor Verelendung existiert wirklich2) , und sie macht Menschen tatsächlich krank.
Doch wem helfen abgehobene Ratschläge eines Spitzenverdieners nach dem Motto ‘Lächeln und Winken – “Vermeiden Sie Fehler. Handeln Sie immer autark und vor allem entspannt…alles wird gut”??
Auch von Empfehlungen zur Umschichtung und Sicherung von Vermögenswerten profitieren allenfalls jene, die auch bisher nicht zu den ‘Systemverlierern’ zählen.-

Fraglos ist ein Finanzcrash in Europa derzeit wahrscheinlicher als der nach wie vor wild diskutierter Weltuntergang. In einer Währungskrise oder eventuellen -umstellung ist die Knappheit von akzeptierten Zahlungsmitteln ein wesentlicher Punkt, gefolgt von der möglichen Verknappung von Gütern des täglichen Bedarfs.

Derzeit haben wir die Möglichkeit, Krisenvorsorge zu treffen und uns auf das vorzubereiten, was kommen kann.
Sich im Zuge einer verbreiteten Anspruchshaltung (‘Wozu zahle ich Steuern’) allein auf den Staat zu verlassen, halte ich für gefährlich. Eher sollten wir wir mögliche Folgen für den Fall mildern, dass die staatlichen Versorgungssysteme vorübergehend nicht mehr funktionieren.
Einschlägige Websites empfehlen Nahrungsvorsorge durch Einlagerung von Langzeitlebensmitteln (und Trinkwasser!) sowie den Kauf von Edelmetallen in kleiner Stückelung – z.B. Silbermünzen, die gleichzeitig auch einen Wert als gesetzliches Zahlungsmittel besitzen - sind wohl die besten Möglichkeiten zur Krisenvorsorge. Ein paar Hilfsmittel (von der Taschenlampe über das batteriebetriebene Radio bis zum Esbitkocher…) sind auch kein Fehler. Ein paar Hinweise und Links finden sich
hier.

Gesundheitliche Vorsorge ist ein weiterer Punkt. Bestehen Anzeichen für noch unbehandelte Erkrankungen (und wenn es nur der unliebsame Besuch beim Zahnarzt ist)? Ein Arztbesuch schafft Klarheit und gegenwärtig sind Medikamente sowie Therapieangebote zur Genüge vorhanden.

Siehe auch:

Anmerkungen:

1) Dieser ‘Plan B’ beschreibt eine “tatsächliche Neuordnung” des Finanzsystems und wird beispielsweise hier skizziert.

2) Diesen Effekt muss ich in meinem eigenen Umfeld beobachten, wenn erkrankte Mitarbeiter und Kollegen sich aus Angst vor einem Jobverlust gegen jede Vernunft zur Arbeit schleppen. Kaffee und Nikotin sind noch die ‘harmloseren’ Nahrungsergänzungen, mit deren Hilfe die eigene Leistungskraft krampfhaft optimiert werden soll…

UFOs und EBE's – Wahrnehmung im Wandel der Zeit

Nicht mehr als ein "Feuchtbiotop voller Lügen und Halbwahrheiten"?

Welches Rüstzeug benötigt man, um sich mit 'Präastronautik'1) und dem UFO-Phänomen aus kritisch-neutraler Distanz?

  • Mit naturwissenschaftlicher Empirik alleine gelangt man rasch zu einer ironisch-spöttischen Ablehnung des gesamten Themenfeldes - das ist mir persönlich aber zu wenig. 
  • Das andere Extrem behagt mir genauso wenig: Im Web balgen sich profitorientierte Autoren (jeder darf sich "Paläo-SETI-Experte" nennen, das ist weder eine geschützte Berufsbezeichnung noch ein akademischer Titel) mit ihren Jüngern um "Artefakte" und "Theorien", welche sich bei näherem Hinsehen als äußerst spekulativ erweisen. Hauptsache, es ist schön bunt und kann sich nicht zur Wehr setzen?

Der schweizerische Philosoph und Sachbuchautor Armin Risi 
("Die Kosmologie der altindischen Schriften") nennt als Voraussetzung zum tieferen Verständnis des Paläo-SETI-Phänomens ein "neues, multidimensionales Weltbild, in dem auch die "paranormalen" Aspekte der materiellen Realität Platz haben". In diesem Kontext bemüht Risi exemplarische Stichworte wie Reinkarnation, höhere Dimensionsebenen, mind over matter und Astralenergien bemüht. 

Spätestens bei "Astralenergien" stoße ich an die Grenzen meines Weltbildes und ebenso meines Halbwissens - mir bleibt die Freiheit zur selektiven Akzeptanz dessen, was ihm gerade noch plausibel erscheint.

Offenbar verfügten ältesten Hochkulturen über ein Wissen, das diesen Ansprüchen genügt und das deshalb erst heute nach und freigelegt wird.

Kosmologie der altindischen Schriften (Armin Risi)

Die Menschheitsgeschichte der letzten 20.000 Jahre liefert in Verbindung mit den erstaunlich ähnlichen Mythen aller Kontinente Anhaltspunkte, dass Begegnungen mit außerirdischen Intelligenzen vor Tausenden von Jahren stattgefunden haben könnten. Es gehört heue fast zur Allgemeinbildung: Historische Überlieferungen und Legenden - beginnend mit den altindischen („vedischen“) Schriften – berichten von 'Göttern, die vom Himmel kamen'.
Bereits 1996 wies Armin Risi in seiner o.a. Abhandlung darauf hin, dass
“…jene Zivilisation, die diese Schriften hervorgebracht hat, über ein fortgeschrittenes Wissen verfügte und mit Selbstverständlichkeit über interplanetarische Reisen, Vimana-Raumschiffe und außerirdische Zivilisationen sprach.”
Der vorliegende Text greift 'interplanetarische und interdimensionale Kontakte' der Vergangenheit auf und sucht nach möglichen die Parallelen zum gegenwärtigen UFO-Phänomen? Lt. Risi besagen die mehr als 5500 Jahre alten vedischen Quellen sehr klar, dass die Menschen der früheren Zeiten Kontakt zu außerirdischen Wesen hatten. Allerdings seien diese Kontakte untrennbar verbunden mit einem philosophischen bzw. spirituellen Zugang, welcher den meisten Menschen heute verschlossen ist. 
Die Veden allein auf ‘Präastronautik’, UFOs und leuchtende Spektakel am Nachthimmel reduzieren zu wollen, würde lediglich von Ignoranz zeugen.
  • Eine ausführliche Einführung zu den vedischen Schriften findet sich beispielsweise hier.

Der größte Teil dieser aus insgesamt sechs vedanga-s (Gliedern) bestehenden Schriften, geschrieben in Sanskrit, befasst sich mit geistigen und religiösen Themen (Selbstverwirklichung, Wesen des Seins, Gotteserkenntnis, aber auch Kriegskunst und wissenschaftliche Angaben), worin zugleich ein wichtiger Hinweis auf die Prioritäten dieser Kultur darstellt.


Das Wort Sanskrit in Devanagari-Schrift

In den Veden begegnen wir einer umfassenden, erstaunlich fortschrittlichen Weltsicht, die wohl nur als Ganzes zu verstehen ist. Risi schreibt:
“Weniger bekannt sind jene Teile, die sich mit dem Aufbau des Universums und mit Sankhya, einer Art multidimensionalen Physik, befassen. Die Purana-Kosmologie enthält Informationen über die Entstehung des Universums, die erst im 20. Jahrhundert wieder herausgefunden wurden, zu einem großen Teil aber noch unentdeckt sind oder bestritten bzw. verheimlicht werden,…”

Allein um die Kosmologie der Veden zu verstehen, würde man Monate wenn nicht Jahre benötigen. Doch könnte diese eher in der Populärwissenschaft beachtete These (‘außerirdischer Technologietransfer’, um zunächst ein Schlagwort zu nennen) einen Einstieg in die komplexen Schriften der alten Inder vermitteln.


Wiederholt ist darin von einem multidimensionalen Raum mit verschachtelten Welten in unterschiedlicher Verdichtung (grobstofflich / feinstofflich) und von höherdimensionalen Wesen Kontakt die Rede. Viele der enthaltenen Informationen wurden in den vergangenen einhundert Jahren naturwissenschaftlich bestätigt: die Krümmung des Raumes in sich, das Wesen von Materie als einer Form von sich ständig wandelnder Energie, die Relativität von Raum und Zeit – aber auch die Tatsache, dass das Universum seit Jahrmilliarden existiert, die Erde 4 bis 6 Milliarden Jahre alt ist und einstmals ein glühendes Gebilde war.

Mit anderen Aussagen, die aus vedischer Sicht ebenso selbstverständlich sind, mag sich die Naturwissenschaft (noch) nicht anfreunden. Hierzu zählt unter anderem, dass die sogenannten UFOs physische Realitäten nicht-irdischen Ursprungs seien. Auch der Umstand, dass sich vergleichbare Aussagen bei nahezu allen vergangenen Kulturen finden – wobei das Alte Testament m.E. nach keine Ausnahme bildet – verleitet nur einige Abtrünnige der großen Wissenschaftsgemeinde, diesen Ansatz ernsthaft zu verfolgen.
Dabei sind diesbezügliche Schilderungen der Veden erstaunlich konkret, beispielsweise:
  • die Vimana-Texte, die verschiedenste irdische und interplanetare Raumschifftypen beschreiben (samt Bauanleitung und einer noch unverstandenen Metallurgie)
    [Die altindischen Texte sprechen allerdings auch von der Verwendung flüssiger Treibstoffe: z.B. Alkohol, Honig, vergorener Reis und bestimmten Pflanzenextrakten,... klingt irgendwie nicht nach überlegener Alientechnologie, sondern eher nach der kreativen Nutzung von Luftschiffen (Heißluftballons)]
  • die Dhanurveda-Texte, die zwei Waffenkategorien beschreiben, hauptsächlich zwei Kategorien: mechanische und „Kampfsport“-Waffen (shastra) sowie solche Waffen, die mit höheren Energien funktionieren und nur durch Mantras oder Gedankenkraft zum Einsatz gebracht werden können (astra)
Aufschlussreich für die Präastronautik seien auch vedischen Texte über Architektur (Sthapatya). Wie in Ägypten und Südamerika, gibt es auch in Indien Relikte ‘unerklärlicher Monolith-Techniken’, welche für die moderne Technologie schwer oder gar nicht imitierbar sein sollen.
Als Beispiel hierfür führt Risi den südindischen Brihadisvara-Tempel von Tanjore an. Die Plattform auf der Spitze dieses Pyramidentempels in 70 Metern Höhe bestehe aus einem einzigen Stein von fast 100 Tonnen Gewicht.


Brihadisvara-Tempel

Risi vollzieht an dieser Stelle eine Schlussfolgerung nach, der sich auch die Befürworter der Präastronautik bedienen, ausgehend von der Frage, woher die alten Inder dieses Wissen und diese Fähigkeiten hatten:
Bestimmt nicht aufgrund von empirischer Forschung, denn die dazu erforderlichen technologischen Apparaturen, die erst in der Neuzeit mit einem enormen Aufwand entwickelt wurden, standen ihnen nachweisbar nicht zur Verfügung. Was waren dann ihre Quellen?
Geschichtsforscher der Gegenwart können über diese Frage (ebenso wie übrigens auch die Präastronautiker) nur spekulieren, wenn sie derart Verstörendes nicht per se ausblenden. Dagegen äußern sich die vedischen Schriften ohne Umschweife:
“In früheren Zeitaltern hatten die Menschen direkten Kontakt mit Gott und den Göttern und bekamen von ihnen den notwendigen Einblick in die Zusammenhänge des Lebens.”
Schriftliche Aufzeichnungen sollten sicherstellen, dass dieses Wissen niemals verloren gehe. Dass vedische Schriften tatsächliche in großer Fülle bis heute erhalten sind, lässt sich darauf zurückführen, dass die altindische Kultur nie untergegangen, sondern bis heute in Form einer spirituellen Tradition fortgesetzt wird.

Eine der Kernaussagen von Armin Risi lautet: Die Selbstverständlichkeit, mit der die vedischen Schriften von interplanetaren und interdimensionalen Kontakten sprechen, zeuge von einer tiefen Einsicht in die Physik des multidimensionalen Kosmos.
Hm ...sind ‘wir’ heute überhaupt imstande zu beurteilen, ob nicht doch Wunschdenken im Vordergrund stand, wie man es auch der Bibel unterstellt - und heute noch steht, wenn allzu leichtgläubig an Berichten von Kontakten mit E.T. festgehalten wird?

Zwar stimme ich mit Risi insoweit überein, als die alten Überlieferungen jeden Respekt sowie Aufmerksamkeit verdienen, denn sie könnten tatsächlich einen Ausweg aus der zunehmenden spirituellen und geistigen Substanzlosigkeit eröffnen. Darüberhinaus erhalten sie sicherlich wertvolle Impulse für die heutige Naturwissenschaft.
Empirische Beweise für die Richtigkeit des prähistorischen Technologietransfers von ‘außen’ oder ‘oben’ liefern sie jedoch nicht


Zu bedauern ist allerdings der Dogmatismus von Wissenschaftlern, welche die Präastronautik der Lächerlichkeit preisgeben wollen, obwohl sie selbst auch keine schlüssige Beweisführung für Phänomene wie die kambrische Explosion und die neolithische Revolution anzubieten haben.


Trotz Relativitätstheorie und Quantenphysik verfügt die Physik der Gegenwart allenfalls über theoretische Ansätze, um die vedische Multidimensionalität von Raum und Zeit zu verstehen. Eine Reihe von Wahrscheinlichkeiten also, die es bislang weder gestattet, die Kosmologie und das Raumzeitverständnis der Veden als unzutreffend abzutun noch sie als beweisbar darzustellen.
Attribute wie ‘unmöglich’ und ‘wahrhaftig’ sind insoweit gleichermaßen unangemessen. Offensichtlich müssen wir uns derzeit damit zufrieden geben, dass die Menschheit noch nicht so weit ist, um diese Fragen definitiv zu beantworten. 

Nachdem die bereits vollzogenen Fortschritte auf technologischen und naturwissenschaftlichen Gebieten missbraucht und zum Schaden eines Teils der Menschen und der belebten Natur eingesetzt werden, dann bin ich darüber fast erleichtert.-


Persönlich halte ich einzelne kosmologische Aussagen der Veden freilich für plausibel; sie werfen keine unüberwindbaren Widersprüche auf und könnten sich möglicherweise als zutreffend erweisen.
Sollte es wirklich so sein, dass wir unsere subjektiv wahrgenommene Realität letztlich in einem ‘kollektiven Traum’ erleben (vgl. ‘Ist unsere Realität ein kollektiver Traum?’ , Dank an Guido für den empfohlenen Link in seinem letzten Kommentar), dann sehe ich keine grundsätzliche Veranlassung, warum in dieser formbar-subjektiven Wirklichkeit keine UFOs und interplanetarischen Begegnungen vorkommen sollten.
Andererseits unterliegt auch ‘diese’ Realität, soweit wir heute wissen, bestimmten Naturgesetzen und -konstanten, etwa der Lichtgeschwindigkeit als maximal erreichbare Geschwindigkeit. Damit stellt die Überwindung astronomischer Entfernungen in vertretbaren Zeiträumen (innerhalb einer aus vier Dimensionen bestehenden Welt) eine erhebliche Schwierigkeit dar dar. Das war auch vor 5500 Jahren so. Bis auf weiteres müssen spekulative Hyperräume, Dimensionssprünge oder die Einstein-Rosen-Brücke (‘Wurmlöcher’) als Erklärungsversuche herhalten.

Indessen steht Armin Risi auch den Berichten über neuzeitliche UFO- und Alien-Begegnungen mit einer Unvoreingenommenheit gegenüber, die ich selbst so nicht teile.
Ein Beispiel: “Der explosionsartige technologische Fortschritt der letzten fünfzig Jahre sei auf den Kontakt gewisser Menschen mit nicht-irdischen Interessengruppen zurückzuführen. Im Austausch gegen Technologie sei diesen erlaubt worden, sich am irdischen Gen-Material zu bedienen. Die Technologie, die dem Volk zur Verfügung gestellt wird, sei natürlich nur ein verächtlicher Bruchteil des gesamten Arsenals.”
Solche schlicht unbeweisbaren und m.E. unhaltbaren Behauptungen geht mir entschieden zu weit, zumal ohne Nennung von überprüfbaren Quellen, Orten und Zeitpunkten.


Von solchen Eskapaden enthält die genannte Abhandlung gleich mehrere: Thesen wie ‘Die Menschheit stammt von höheren Planeten’ muten als weit hergeholt an – andererseits wird die These der Panspermie auch unter Evolutionsbiologen diskutiert.

Gegenwartsbeispiel: ‘Secrets of the black world’ Dokumentation über ‘Area 51’ und die Geheimniskrämerei in US-Militäranlagen -



Nachdem sich inzwischen so ziemlich alles 'glaubhaft' visualisieren lässt, erachte ich heutige Meldungen z.B. über angeblich außerirdische Technologien auf der Erde nicht als glaubhafter als die Aufzeichnungen der alten Inder.

Michael Hesemann hat den Versuch unternommen, die verfügbaren Aussagen, Videoaufnahmen und sonstige Quellen zu ordnen und sachlich zusammen zu stellen. Der so entstandene Film hebt sich von sonstigem UFO-Material immerhin dadurch ab, dass auf dramaturgische Elemente wie Musikuntermalung etc. fast verzichtet wurde. Allerdings ist der Film insgesamt etwas langatmig, vor allem wg. der Aneinanderreihung sehr ähnlicher Zeugenaussagen.
  • Der in einem Interview (für KLAS-TV) befragte Robert "Bob" Lazar (geb. 1959) ist in der ‘UFO-Szene’ kein Unbekannter. Der US-amerikanische Physiker erklärte, 1988 bis 1989 an einem Projekt an Studien über mutmaßlich außerirdischen Fluggeräte gearbeitet, die am am Papoose Lake in einem militärischen Sicherheitsbereich S-4 durchgeführt worden seien.
Seine Ausführungen erzeugten einiges mediales Interesse, immer wieder sei er mit Kritik und Widersprüchen konfrontiert. So wurde ihm vorgehalten, er kenne viele aktuelle, dem gängigen Wissensstand entsprechende physikalische Theorien nicht. Interessant ist Lazars Antwort auf die Frage, weshalb er mit dieser heiklen Thematik an die Öffentlichkeit gegangen sei: er habe sich schützen wollen und zugleich der Desinformationen von staatlicher Seite begegnen wollen.
Später verwies Bob Lazar auf Unterlagen, die ihm für seine wissenschaftliche Arbeit zur Verfügung gestellt worden seien. Unter anderem seien darin “Informationen über UFOs sowie Autopsiebilder von kleinen grauen Wesen mit großen unbehaarten Köpfen” enthalten gewesen. Klingt schön spektakulär, ist meiner Einschätzung nach aber ebenso wenig nachvollziehbar wie der Zugriff von Aliens auf menschliche Gene (s.o.). 


Geheimhaltung aus Furcht vor Massenpanik - auch heute noch?

Erkennbar groß sind die Schwierigkeiten auf journalistischer Seite, offizielle bzw. glaubhafte Bestätigungen für die Aussagen Lazars zu erhalten - wirklich nur infolge von Einschüchterungen durch US-Geheimdienste?

  • Daran krankt meiner Ansicht nach die gesamte "E.T.-Branche": Je weiter eine Meldung/Behauptung vom Mainstream-'Konsens' (=dem, was die als relevant erachteten Medien uns als Wahrheit vorsetzten, meist als als vorgekauter, leicht bekömmlicher Informations-häppchen-Brei) abweicht, um so eher sind Belege gefordert. Wenigstens aber eine plausible Indizienkette sowie nachprüfbare Quellenangaben. Behauptungen und Hörensagen reichen einfach nicht, um (z.B. mich) zu überzeugen.
Gelassenheit und eine gesunde Skepsis gegenüber Aussagen der Präastronautik sowie dem UFO-Phänomen sind jedenfalls angebracht; leider tummeln sich in diesem Umfeld viele Gestalten, die absichtlich Halb-/Unwahrheiten verbreiten, um persönlichen Nutzen daraus zu ziehen ...Profit, Anerkennung, öffentliche Aufmerksamkeit oder was auch immer. Auch unüberlegtes Abkupfern (einschließlich inhaltlicher und Rechtschreibfehler) fügt dem Forschungsgegenstand Paläo-SETI erheblichen Schaden zu.
  • Die angeblichen Abstürze von Aliens in New Mexico kommentierte der Kosmologen Prof. Harald Lesch so: "Wenn Außerirdische es schaffen, Milliarden von Lichtjahren zu überwinden um uns zu besuchen und dann nicht in der Lage sind, ein Raumschiff anständig im Orbit zu halten, will ich mit diesen Minderbemittelten nichts zu tun haben."
    Den einschlägigen Legenden zufolge kamen die UFO-Piloten mit Radaremissionen der US-Streitkräfte nicht zurecht, welche die sensible Steuerungstechnik ihrer Raumgleiter gestört habe. 
Festzustehen scheint: gerade die von staatlicher Seite verhängte Geheimhaltung begünstigt dieses ‘Feuchtbiotop von Lügen und Halbwahrheiten’ nur. Bestimmte Fakten der Bevölkerung erst zum geeigneten Zeitpunkt mitzuteilen, mag durchaus sinnvoll sein - sonst könnte im Einzelfall die öffentliche Ordnung zusammenbrechen.

Doch oft genug wird eine unterstellte Panikreaktion instrumentalisiert, um die Zurückhaltung wichtiger Informationen zu rechtfertigen. Das 'UFO-Thema' ist durch eine Vielzahl von Nachrichten, Dokumentationen und Filmproduktion jedoch längst im Bewusstsein der Öffentlichkeit verankert; eine in den 1950er Jahren vielleicht mit Recht befürchtete Massenpanik ist in der heutigen Zeit auszuschließen.

Citizen Hearing in Washington - Kommt das Ende der UFO-Geheimhaltung?   



Ein weiterer Effekt der restriktiven Informationspolitik: Unser persönlicher Wissensdrang bleibt unbefriedigt - das erzeugt nicht nur Frust, sondern führt zur Verselbständigung von Mythen (jeglicher Art) und einer beträchtlichen Eigendynamik : Sollten relevante UFO-Verschlusssachen nach 2025 wirklich offen gelegt werden, würde damit die Kontroversen kaum beigelegt – im Gegenteil: Das angeblich “grösste Geheimnis unserer Zeit” lässt sich nicht weg-rationalisieren. 

Und was bitte soll aus den Verfassern einschlägiger Bücher werden, vor allem nach 2012? Die Webseite ‘UFOs: Die spektakulärsten Schwindeleien’ befasst sich ausführlich mit Begebenheiten, die nach anfänglicher Verwirrung als Schwindel bzw. Manipulation entlarvt werden konnten.

Dann sind moderne UFO-Sichtungen und das Drum und Dran ausnahmslos Schwindel? 
Kaum, doch es würde mich wirklich nicht erstaunen, wenn sich die ‘Wahrheit’ in gänzlich anderer Weise darstellen würde, als wir Außenstehenden anhand der bruchstückhaften Informationslage vermuten können. 


Präastronautik erscheint glaubhafter

Erstaunlicherweise werden in früheren Zeiten beschriebene Kontakte zu nicht-irdischen Wesen nie als eine Sache geheimniskrämerischer Eliten und Geheimbünde dargestellt. Eher, so jedenfalls mein Eindruck, wusste damals 'jeder', dass es diese 'Halbgötter mit ihren Himmelsschiffen und Donnervögeln' gab.
Heute dagegen weiß niemand etwas Konkretes über Außerirdische – und wenn doch, darf er sein Wissen nicht mit allen Menschen teilen - ein Indiz dafür, dass große Teile der aktuell kursierenden UFO-Sachverhalte einer objektiven Überprüfung kaum standhalten dürften. Anders ausgedrückt: Falls vor mehr als fünftausend Jahren tatsächlich riesige Raumschiffe (‘fliegende Städte’) am Himmel zu sehen waren, dann hatten die Aliens keinen Grund, im Verborgenen zu agieren. Ihre Anwesenheit wäre unwiderlegbar und für alle Menschen der Region offensichtlich gewesen.
Weshalb sollten die gleichen überlegenen Intelligenzen heute anders vorgehen und nur mit wenigen Politikern, Geheimdienstlern sowie sog. Channeling-Experten vertrauliche Konversation treiben – mit dem Resultat, das ihre Anwesenheit weiterhin verschleiert bleibt?
Risi beantwortet diese Frage auf seine Weise: Er unterscheidet zwischen ‘guten’ uneigennützigen Aliens (‘Lichtwesen’) und ‘Wesen aus unteren (dunklen) Dimensionen – die seiner Auffassung nach beide das Geschehen auf der Erde beeinflussen – auf sehr unterschiedliche Weise:
“…die Lichtwesen2) sind sich über alle Vorgänge auf der Erde bewusst, aber sie halten sich im Hintergrund und respektieren den freien Willen ...
Die ersten Außerirdischen, die auftreten, werden also nicht die von „oben“, sondern die von „unten“ sein!”
Und weil diese Wesen ‘von unten’ sind, errichten sie auf der Erde ihre Stützpunkte errichten, tun sie das deshalb entweder unterirdisch oder unterseeisch…
Diese heikle Form von Gut-Schlecht-Wertigkeit könnte aber auch eine Ausprägung der für uns Menschen so typischen Projektion von Verantwortung auf ‘höhere’ Wesen darstellen. Denn, das sollte nicht vergessen werden, die Möglichkeit ihrer Existenz ist bei weitem nicht gleichbedeutend mit ihrer Anwesenheit auf oder nahe der Erde!
Es bleibt das Entfernungsproblem. Ob es grundsätzlich lösbar ist, werden wir erst klären können, wenn wir die Frage der Existenz weiterer Dimensionen beantwortet haben.
Kämen uns die Aliens dabei zuvor, indem sie einen unwiderlegbaren, öffentlichen Beweis ihrer Anwesenheit lieferten, würden sie wohl ein Umdenken in religiöser/spiritueller Hinsicht auslösen:
“Woher auch immer die nicht-irdischen Wesen stammen, sie bedeuten für den Menschen eine Konfrontation mit der Multidimensionalität des Kosmos, und diese Horizonterweiterung könnte das einseitige Weltbild der modernen Wissenschaften und Religionen ins Wanken bringen.”
Ob ‘sie’ der Menschheit nun helfend zur Seite stehen oder rücksichtslos-manipulativ eigene Ziele verfolgen oder ob beides parallel stattfindet, wie uns die Veden mitteilen -einstweilen gilt: all diese Argumente und Spekulationen ändern nichts an einer Tatsache: die Menschen sind für ihr Überleben selbst verantwortlich.


Anmerkungen:

1) Prä-Astronautik oder Paläo-SETI ist ein Sammelbegriff für Thesen, nach denen eine oder mehrere Außerirdische Intelligenzen die Menschheit in früheren Zeiten auf der Erde besucht haben. Von den Aliens sei eine entscheidende Beeinflussung der menschliche Zivilisation beeinflusst oder sie sogar erst geschaffen. Dabei werden oft die in nahezu allen Kulturen vorhandenen Überlieferungen von Begegnungen mit Göttern und anderen fabelhaften Wesen als Besuche außerirdischer Wesen gedeutet.

2) In der Abhandlung von Armin Risi verschwimmen die Konturen zwischen außerirdischen Wesen / höherdimensionalen Wesen / göttliche Wesen. Ein hochinteressanter Ansatz, wenn man den Gedanken zulässt, dass ‘Göttlichkeit’ zunächst eine von Menschen geschaffene Kategorie und Zuweisung bestimmter Attribute ist.
Das wirkliche, vollständige Wesen des ‘Göttlichen’ werden wir kaum je ergründen.