Samstag, 9. Juni 2012

UFOs und EBE's – Wahrnehmung im Wandel der Zeit

Nicht mehr als ein "Feuchtbiotop voller Lügen und Halbwahrheiten"?

Welches Rüstzeug benötigt man, um sich mit 'Präastronautik'1) und dem UFO-Phänomen aus kritisch-neutraler Distanz?

  • Mit naturwissenschaftlicher Empirik alleine gelangt man rasch zu einer ironisch-spöttischen Ablehnung des gesamten Themenfeldes - das ist mir persönlich aber zu wenig. 
  • Das andere Extrem behagt mir genauso wenig: Im Web balgen sich profitorientierte Autoren (jeder darf sich "Paläo-SETI-Experte" nennen, das ist weder eine geschützte Berufsbezeichnung noch ein akademischer Titel) mit ihren Jüngern um "Artefakte" und "Theorien", welche sich bei näherem Hinsehen als äußerst spekulativ erweisen. Hauptsache, es ist schön bunt und kann sich nicht zur Wehr setzen?

Der schweizerische Philosoph und Sachbuchautor Armin Risi 
("Die Kosmologie der altindischen Schriften") nennt als Voraussetzung zum tieferen Verständnis des Paläo-SETI-Phänomens ein "neues, multidimensionales Weltbild, in dem auch die "paranormalen" Aspekte der materiellen Realität Platz haben". In diesem Kontext bemüht Risi exemplarische Stichworte wie Reinkarnation, höhere Dimensionsebenen, mind over matter und Astralenergien bemüht. 

Spätestens bei "Astralenergien" stoße ich an die Grenzen meines Weltbildes und ebenso meines Halbwissens - mir bleibt die Freiheit zur selektiven Akzeptanz dessen, was ihm gerade noch plausibel erscheint.

Offenbar verfügten ältesten Hochkulturen über ein Wissen, das diesen Ansprüchen genügt und das deshalb erst heute nach und freigelegt wird.

Kosmologie der altindischen Schriften (Armin Risi)

Die Menschheitsgeschichte der letzten 20.000 Jahre liefert in Verbindung mit den erstaunlich ähnlichen Mythen aller Kontinente Anhaltspunkte, dass Begegnungen mit außerirdischen Intelligenzen vor Tausenden von Jahren stattgefunden haben könnten. Es gehört heue fast zur Allgemeinbildung: Historische Überlieferungen und Legenden - beginnend mit den altindischen („vedischen“) Schriften – berichten von 'Göttern, die vom Himmel kamen'.
Bereits 1996 wies Armin Risi in seiner o.a. Abhandlung darauf hin, dass
“…jene Zivilisation, die diese Schriften hervorgebracht hat, über ein fortgeschrittenes Wissen verfügte und mit Selbstverständlichkeit über interplanetarische Reisen, Vimana-Raumschiffe und außerirdische Zivilisationen sprach.”
Der vorliegende Text greift 'interplanetarische und interdimensionale Kontakte' der Vergangenheit auf und sucht nach möglichen die Parallelen zum gegenwärtigen UFO-Phänomen? Lt. Risi besagen die mehr als 5500 Jahre alten vedischen Quellen sehr klar, dass die Menschen der früheren Zeiten Kontakt zu außerirdischen Wesen hatten. Allerdings seien diese Kontakte untrennbar verbunden mit einem philosophischen bzw. spirituellen Zugang, welcher den meisten Menschen heute verschlossen ist. 
Die Veden allein auf ‘Präastronautik’, UFOs und leuchtende Spektakel am Nachthimmel reduzieren zu wollen, würde lediglich von Ignoranz zeugen.
  • Eine ausführliche Einführung zu den vedischen Schriften findet sich beispielsweise hier.

Der größte Teil dieser aus insgesamt sechs vedanga-s (Gliedern) bestehenden Schriften, geschrieben in Sanskrit, befasst sich mit geistigen und religiösen Themen (Selbstverwirklichung, Wesen des Seins, Gotteserkenntnis, aber auch Kriegskunst und wissenschaftliche Angaben), worin zugleich ein wichtiger Hinweis auf die Prioritäten dieser Kultur darstellt.


Das Wort Sanskrit in Devanagari-Schrift

In den Veden begegnen wir einer umfassenden, erstaunlich fortschrittlichen Weltsicht, die wohl nur als Ganzes zu verstehen ist. Risi schreibt:
“Weniger bekannt sind jene Teile, die sich mit dem Aufbau des Universums und mit Sankhya, einer Art multidimensionalen Physik, befassen. Die Purana-Kosmologie enthält Informationen über die Entstehung des Universums, die erst im 20. Jahrhundert wieder herausgefunden wurden, zu einem großen Teil aber noch unentdeckt sind oder bestritten bzw. verheimlicht werden,…”

Allein um die Kosmologie der Veden zu verstehen, würde man Monate wenn nicht Jahre benötigen. Doch könnte diese eher in der Populärwissenschaft beachtete These (‘außerirdischer Technologietransfer’, um zunächst ein Schlagwort zu nennen) einen Einstieg in die komplexen Schriften der alten Inder vermitteln.


Wiederholt ist darin von einem multidimensionalen Raum mit verschachtelten Welten in unterschiedlicher Verdichtung (grobstofflich / feinstofflich) und von höherdimensionalen Wesen Kontakt die Rede. Viele der enthaltenen Informationen wurden in den vergangenen einhundert Jahren naturwissenschaftlich bestätigt: die Krümmung des Raumes in sich, das Wesen von Materie als einer Form von sich ständig wandelnder Energie, die Relativität von Raum und Zeit – aber auch die Tatsache, dass das Universum seit Jahrmilliarden existiert, die Erde 4 bis 6 Milliarden Jahre alt ist und einstmals ein glühendes Gebilde war.

Mit anderen Aussagen, die aus vedischer Sicht ebenso selbstverständlich sind, mag sich die Naturwissenschaft (noch) nicht anfreunden. Hierzu zählt unter anderem, dass die sogenannten UFOs physische Realitäten nicht-irdischen Ursprungs seien. Auch der Umstand, dass sich vergleichbare Aussagen bei nahezu allen vergangenen Kulturen finden – wobei das Alte Testament m.E. nach keine Ausnahme bildet – verleitet nur einige Abtrünnige der großen Wissenschaftsgemeinde, diesen Ansatz ernsthaft zu verfolgen.
Dabei sind diesbezügliche Schilderungen der Veden erstaunlich konkret, beispielsweise:
  • die Vimana-Texte, die verschiedenste irdische und interplanetare Raumschifftypen beschreiben (samt Bauanleitung und einer noch unverstandenen Metallurgie)
    [Die altindischen Texte sprechen allerdings auch von der Verwendung flüssiger Treibstoffe: z.B. Alkohol, Honig, vergorener Reis und bestimmten Pflanzenextrakten,... klingt irgendwie nicht nach überlegener Alientechnologie, sondern eher nach der kreativen Nutzung von Luftschiffen (Heißluftballons)]
  • die Dhanurveda-Texte, die zwei Waffenkategorien beschreiben, hauptsächlich zwei Kategorien: mechanische und „Kampfsport“-Waffen (shastra) sowie solche Waffen, die mit höheren Energien funktionieren und nur durch Mantras oder Gedankenkraft zum Einsatz gebracht werden können (astra)
Aufschlussreich für die Präastronautik seien auch vedischen Texte über Architektur (Sthapatya). Wie in Ägypten und Südamerika, gibt es auch in Indien Relikte ‘unerklärlicher Monolith-Techniken’, welche für die moderne Technologie schwer oder gar nicht imitierbar sein sollen.
Als Beispiel hierfür führt Risi den südindischen Brihadisvara-Tempel von Tanjore an. Die Plattform auf der Spitze dieses Pyramidentempels in 70 Metern Höhe bestehe aus einem einzigen Stein von fast 100 Tonnen Gewicht.


Brihadisvara-Tempel

Risi vollzieht an dieser Stelle eine Schlussfolgerung nach, der sich auch die Befürworter der Präastronautik bedienen, ausgehend von der Frage, woher die alten Inder dieses Wissen und diese Fähigkeiten hatten:
Bestimmt nicht aufgrund von empirischer Forschung, denn die dazu erforderlichen technologischen Apparaturen, die erst in der Neuzeit mit einem enormen Aufwand entwickelt wurden, standen ihnen nachweisbar nicht zur Verfügung. Was waren dann ihre Quellen?
Geschichtsforscher der Gegenwart können über diese Frage (ebenso wie übrigens auch die Präastronautiker) nur spekulieren, wenn sie derart Verstörendes nicht per se ausblenden. Dagegen äußern sich die vedischen Schriften ohne Umschweife:
“In früheren Zeitaltern hatten die Menschen direkten Kontakt mit Gott und den Göttern und bekamen von ihnen den notwendigen Einblick in die Zusammenhänge des Lebens.”
Schriftliche Aufzeichnungen sollten sicherstellen, dass dieses Wissen niemals verloren gehe. Dass vedische Schriften tatsächliche in großer Fülle bis heute erhalten sind, lässt sich darauf zurückführen, dass die altindische Kultur nie untergegangen, sondern bis heute in Form einer spirituellen Tradition fortgesetzt wird.

Eine der Kernaussagen von Armin Risi lautet: Die Selbstverständlichkeit, mit der die vedischen Schriften von interplanetaren und interdimensionalen Kontakten sprechen, zeuge von einer tiefen Einsicht in die Physik des multidimensionalen Kosmos.
Hm ...sind ‘wir’ heute überhaupt imstande zu beurteilen, ob nicht doch Wunschdenken im Vordergrund stand, wie man es auch der Bibel unterstellt - und heute noch steht, wenn allzu leichtgläubig an Berichten von Kontakten mit E.T. festgehalten wird?

Zwar stimme ich mit Risi insoweit überein, als die alten Überlieferungen jeden Respekt sowie Aufmerksamkeit verdienen, denn sie könnten tatsächlich einen Ausweg aus der zunehmenden spirituellen und geistigen Substanzlosigkeit eröffnen. Darüberhinaus erhalten sie sicherlich wertvolle Impulse für die heutige Naturwissenschaft.
Empirische Beweise für die Richtigkeit des prähistorischen Technologietransfers von ‘außen’ oder ‘oben’ liefern sie jedoch nicht


Zu bedauern ist allerdings der Dogmatismus von Wissenschaftlern, welche die Präastronautik der Lächerlichkeit preisgeben wollen, obwohl sie selbst auch keine schlüssige Beweisführung für Phänomene wie die kambrische Explosion und die neolithische Revolution anzubieten haben.


Trotz Relativitätstheorie und Quantenphysik verfügt die Physik der Gegenwart allenfalls über theoretische Ansätze, um die vedische Multidimensionalität von Raum und Zeit zu verstehen. Eine Reihe von Wahrscheinlichkeiten also, die es bislang weder gestattet, die Kosmologie und das Raumzeitverständnis der Veden als unzutreffend abzutun noch sie als beweisbar darzustellen.
Attribute wie ‘unmöglich’ und ‘wahrhaftig’ sind insoweit gleichermaßen unangemessen. Offensichtlich müssen wir uns derzeit damit zufrieden geben, dass die Menschheit noch nicht so weit ist, um diese Fragen definitiv zu beantworten. 

Nachdem die bereits vollzogenen Fortschritte auf technologischen und naturwissenschaftlichen Gebieten missbraucht und zum Schaden eines Teils der Menschen und der belebten Natur eingesetzt werden, dann bin ich darüber fast erleichtert.-


Persönlich halte ich einzelne kosmologische Aussagen der Veden freilich für plausibel; sie werfen keine unüberwindbaren Widersprüche auf und könnten sich möglicherweise als zutreffend erweisen.
Sollte es wirklich so sein, dass wir unsere subjektiv wahrgenommene Realität letztlich in einem ‘kollektiven Traum’ erleben (vgl. ‘Ist unsere Realität ein kollektiver Traum?’ , Dank an Guido für den empfohlenen Link in seinem letzten Kommentar), dann sehe ich keine grundsätzliche Veranlassung, warum in dieser formbar-subjektiven Wirklichkeit keine UFOs und interplanetarischen Begegnungen vorkommen sollten.
Andererseits unterliegt auch ‘diese’ Realität, soweit wir heute wissen, bestimmten Naturgesetzen und -konstanten, etwa der Lichtgeschwindigkeit als maximal erreichbare Geschwindigkeit. Damit stellt die Überwindung astronomischer Entfernungen in vertretbaren Zeiträumen (innerhalb einer aus vier Dimensionen bestehenden Welt) eine erhebliche Schwierigkeit dar dar. Das war auch vor 5500 Jahren so. Bis auf weiteres müssen spekulative Hyperräume, Dimensionssprünge oder die Einstein-Rosen-Brücke (‘Wurmlöcher’) als Erklärungsversuche herhalten.

Indessen steht Armin Risi auch den Berichten über neuzeitliche UFO- und Alien-Begegnungen mit einer Unvoreingenommenheit gegenüber, die ich selbst so nicht teile.
Ein Beispiel: “Der explosionsartige technologische Fortschritt der letzten fünfzig Jahre sei auf den Kontakt gewisser Menschen mit nicht-irdischen Interessengruppen zurückzuführen. Im Austausch gegen Technologie sei diesen erlaubt worden, sich am irdischen Gen-Material zu bedienen. Die Technologie, die dem Volk zur Verfügung gestellt wird, sei natürlich nur ein verächtlicher Bruchteil des gesamten Arsenals.”
Solche schlicht unbeweisbaren und m.E. unhaltbaren Behauptungen geht mir entschieden zu weit, zumal ohne Nennung von überprüfbaren Quellen, Orten und Zeitpunkten.


Von solchen Eskapaden enthält die genannte Abhandlung gleich mehrere: Thesen wie ‘Die Menschheit stammt von höheren Planeten’ muten als weit hergeholt an – andererseits wird die These der Panspermie auch unter Evolutionsbiologen diskutiert.

Gegenwartsbeispiel: ‘Secrets of the black world’ Dokumentation über ‘Area 51’ und die Geheimniskrämerei in US-Militäranlagen -



Nachdem sich inzwischen so ziemlich alles 'glaubhaft' visualisieren lässt, erachte ich heutige Meldungen z.B. über angeblich außerirdische Technologien auf der Erde nicht als glaubhafter als die Aufzeichnungen der alten Inder.

Michael Hesemann hat den Versuch unternommen, die verfügbaren Aussagen, Videoaufnahmen und sonstige Quellen zu ordnen und sachlich zusammen zu stellen. Der so entstandene Film hebt sich von sonstigem UFO-Material immerhin dadurch ab, dass auf dramaturgische Elemente wie Musikuntermalung etc. fast verzichtet wurde. Allerdings ist der Film insgesamt etwas langatmig, vor allem wg. der Aneinanderreihung sehr ähnlicher Zeugenaussagen.
  • Der in einem Interview (für KLAS-TV) befragte Robert "Bob" Lazar (geb. 1959) ist in der ‘UFO-Szene’ kein Unbekannter. Der US-amerikanische Physiker erklärte, 1988 bis 1989 an einem Projekt an Studien über mutmaßlich außerirdischen Fluggeräte gearbeitet, die am am Papoose Lake in einem militärischen Sicherheitsbereich S-4 durchgeführt worden seien.
Seine Ausführungen erzeugten einiges mediales Interesse, immer wieder sei er mit Kritik und Widersprüchen konfrontiert. So wurde ihm vorgehalten, er kenne viele aktuelle, dem gängigen Wissensstand entsprechende physikalische Theorien nicht. Interessant ist Lazars Antwort auf die Frage, weshalb er mit dieser heiklen Thematik an die Öffentlichkeit gegangen sei: er habe sich schützen wollen und zugleich der Desinformationen von staatlicher Seite begegnen wollen.
Später verwies Bob Lazar auf Unterlagen, die ihm für seine wissenschaftliche Arbeit zur Verfügung gestellt worden seien. Unter anderem seien darin “Informationen über UFOs sowie Autopsiebilder von kleinen grauen Wesen mit großen unbehaarten Köpfen” enthalten gewesen. Klingt schön spektakulär, ist meiner Einschätzung nach aber ebenso wenig nachvollziehbar wie der Zugriff von Aliens auf menschliche Gene (s.o.). 


Geheimhaltung aus Furcht vor Massenpanik - auch heute noch?

Erkennbar groß sind die Schwierigkeiten auf journalistischer Seite, offizielle bzw. glaubhafte Bestätigungen für die Aussagen Lazars zu erhalten - wirklich nur infolge von Einschüchterungen durch US-Geheimdienste?

  • Daran krankt meiner Ansicht nach die gesamte "E.T.-Branche": Je weiter eine Meldung/Behauptung vom Mainstream-'Konsens' (=dem, was die als relevant erachteten Medien uns als Wahrheit vorsetzten, meist als als vorgekauter, leicht bekömmlicher Informations-häppchen-Brei) abweicht, um so eher sind Belege gefordert. Wenigstens aber eine plausible Indizienkette sowie nachprüfbare Quellenangaben. Behauptungen und Hörensagen reichen einfach nicht, um (z.B. mich) zu überzeugen.
Gelassenheit und eine gesunde Skepsis gegenüber Aussagen der Präastronautik sowie dem UFO-Phänomen sind jedenfalls angebracht; leider tummeln sich in diesem Umfeld viele Gestalten, die absichtlich Halb-/Unwahrheiten verbreiten, um persönlichen Nutzen daraus zu ziehen ...Profit, Anerkennung, öffentliche Aufmerksamkeit oder was auch immer. Auch unüberlegtes Abkupfern (einschließlich inhaltlicher und Rechtschreibfehler) fügt dem Forschungsgegenstand Paläo-SETI erheblichen Schaden zu.
  • Die angeblichen Abstürze von Aliens in New Mexico kommentierte der Kosmologen Prof. Harald Lesch so: "Wenn Außerirdische es schaffen, Milliarden von Lichtjahren zu überwinden um uns zu besuchen und dann nicht in der Lage sind, ein Raumschiff anständig im Orbit zu halten, will ich mit diesen Minderbemittelten nichts zu tun haben."
    Den einschlägigen Legenden zufolge kamen die UFO-Piloten mit Radaremissionen der US-Streitkräfte nicht zurecht, welche die sensible Steuerungstechnik ihrer Raumgleiter gestört habe. 
Festzustehen scheint: gerade die von staatlicher Seite verhängte Geheimhaltung begünstigt dieses ‘Feuchtbiotop von Lügen und Halbwahrheiten’ nur. Bestimmte Fakten der Bevölkerung erst zum geeigneten Zeitpunkt mitzuteilen, mag durchaus sinnvoll sein - sonst könnte im Einzelfall die öffentliche Ordnung zusammenbrechen.

Doch oft genug wird eine unterstellte Panikreaktion instrumentalisiert, um die Zurückhaltung wichtiger Informationen zu rechtfertigen. Das 'UFO-Thema' ist durch eine Vielzahl von Nachrichten, Dokumentationen und Filmproduktion jedoch längst im Bewusstsein der Öffentlichkeit verankert; eine in den 1950er Jahren vielleicht mit Recht befürchtete Massenpanik ist in der heutigen Zeit auszuschließen.

Citizen Hearing in Washington - Kommt das Ende der UFO-Geheimhaltung?   



Ein weiterer Effekt der restriktiven Informationspolitik: Unser persönlicher Wissensdrang bleibt unbefriedigt - das erzeugt nicht nur Frust, sondern führt zur Verselbständigung von Mythen (jeglicher Art) und einer beträchtlichen Eigendynamik : Sollten relevante UFO-Verschlusssachen nach 2025 wirklich offen gelegt werden, würde damit die Kontroversen kaum beigelegt – im Gegenteil: Das angeblich “grösste Geheimnis unserer Zeit” lässt sich nicht weg-rationalisieren. 

Und was bitte soll aus den Verfassern einschlägiger Bücher werden, vor allem nach 2012? Die Webseite ‘UFOs: Die spektakulärsten Schwindeleien’ befasst sich ausführlich mit Begebenheiten, die nach anfänglicher Verwirrung als Schwindel bzw. Manipulation entlarvt werden konnten.

Dann sind moderne UFO-Sichtungen und das Drum und Dran ausnahmslos Schwindel? 
Kaum, doch es würde mich wirklich nicht erstaunen, wenn sich die ‘Wahrheit’ in gänzlich anderer Weise darstellen würde, als wir Außenstehenden anhand der bruchstückhaften Informationslage vermuten können. 


Präastronautik erscheint glaubhafter

Erstaunlicherweise werden in früheren Zeiten beschriebene Kontakte zu nicht-irdischen Wesen nie als eine Sache geheimniskrämerischer Eliten und Geheimbünde dargestellt. Eher, so jedenfalls mein Eindruck, wusste damals 'jeder', dass es diese 'Halbgötter mit ihren Himmelsschiffen und Donnervögeln' gab.
Heute dagegen weiß niemand etwas Konkretes über Außerirdische – und wenn doch, darf er sein Wissen nicht mit allen Menschen teilen - ein Indiz dafür, dass große Teile der aktuell kursierenden UFO-Sachverhalte einer objektiven Überprüfung kaum standhalten dürften. Anders ausgedrückt: Falls vor mehr als fünftausend Jahren tatsächlich riesige Raumschiffe (‘fliegende Städte’) am Himmel zu sehen waren, dann hatten die Aliens keinen Grund, im Verborgenen zu agieren. Ihre Anwesenheit wäre unwiderlegbar und für alle Menschen der Region offensichtlich gewesen.
Weshalb sollten die gleichen überlegenen Intelligenzen heute anders vorgehen und nur mit wenigen Politikern, Geheimdienstlern sowie sog. Channeling-Experten vertrauliche Konversation treiben – mit dem Resultat, das ihre Anwesenheit weiterhin verschleiert bleibt?
Risi beantwortet diese Frage auf seine Weise: Er unterscheidet zwischen ‘guten’ uneigennützigen Aliens (‘Lichtwesen’) und ‘Wesen aus unteren (dunklen) Dimensionen – die seiner Auffassung nach beide das Geschehen auf der Erde beeinflussen – auf sehr unterschiedliche Weise:
“…die Lichtwesen2) sind sich über alle Vorgänge auf der Erde bewusst, aber sie halten sich im Hintergrund und respektieren den freien Willen ...
Die ersten Außerirdischen, die auftreten, werden also nicht die von „oben“, sondern die von „unten“ sein!”
Und weil diese Wesen ‘von unten’ sind, errichten sie auf der Erde ihre Stützpunkte errichten, tun sie das deshalb entweder unterirdisch oder unterseeisch…
Diese heikle Form von Gut-Schlecht-Wertigkeit könnte aber auch eine Ausprägung der für uns Menschen so typischen Projektion von Verantwortung auf ‘höhere’ Wesen darstellen. Denn, das sollte nicht vergessen werden, die Möglichkeit ihrer Existenz ist bei weitem nicht gleichbedeutend mit ihrer Anwesenheit auf oder nahe der Erde!
Es bleibt das Entfernungsproblem. Ob es grundsätzlich lösbar ist, werden wir erst klären können, wenn wir die Frage der Existenz weiterer Dimensionen beantwortet haben.
Kämen uns die Aliens dabei zuvor, indem sie einen unwiderlegbaren, öffentlichen Beweis ihrer Anwesenheit lieferten, würden sie wohl ein Umdenken in religiöser/spiritueller Hinsicht auslösen:
“Woher auch immer die nicht-irdischen Wesen stammen, sie bedeuten für den Menschen eine Konfrontation mit der Multidimensionalität des Kosmos, und diese Horizonterweiterung könnte das einseitige Weltbild der modernen Wissenschaften und Religionen ins Wanken bringen.”
Ob ‘sie’ der Menschheit nun helfend zur Seite stehen oder rücksichtslos-manipulativ eigene Ziele verfolgen oder ob beides parallel stattfindet, wie uns die Veden mitteilen -einstweilen gilt: all diese Argumente und Spekulationen ändern nichts an einer Tatsache: die Menschen sind für ihr Überleben selbst verantwortlich.


Anmerkungen:

1) Prä-Astronautik oder Paläo-SETI ist ein Sammelbegriff für Thesen, nach denen eine oder mehrere Außerirdische Intelligenzen die Menschheit in früheren Zeiten auf der Erde besucht haben. Von den Aliens sei eine entscheidende Beeinflussung der menschliche Zivilisation beeinflusst oder sie sogar erst geschaffen. Dabei werden oft die in nahezu allen Kulturen vorhandenen Überlieferungen von Begegnungen mit Göttern und anderen fabelhaften Wesen als Besuche außerirdischer Wesen gedeutet.

2) In der Abhandlung von Armin Risi verschwimmen die Konturen zwischen außerirdischen Wesen / höherdimensionalen Wesen / göttliche Wesen. Ein hochinteressanter Ansatz, wenn man den Gedanken zulässt, dass ‘Göttlichkeit’ zunächst eine von Menschen geschaffene Kategorie und Zuweisung bestimmter Attribute ist.
Das wirkliche, vollständige Wesen des ‘Göttlichen’ werden wir kaum je ergründen.

1 Kommentar:

  1. Meine Ansicht über die UFOs ( Unordnung Findet Ordnung ) hatte ich hier ja schon mal dargelegt. C. G. Jungs Ansatz geht in selbige Richtung:

    ''Jung hatte auch sehr interessante Ansichten bezüglich dem Thema UFOs : Er war der Meinung, dass die Menschheit extrem viele Aspekte ihres wahren Wesens abgespalten und verdrängt hat. UFOs waren seiner Ansicht nach die Manifestation einer Projektion von Aspekten, die so fremdartig sind, dass sie in dieser uns fremdartig erscheinenden Form auftreten.''

    http://www.matrixwissen.de/index.php?option=com_content&view=article&id=283:is-our-reality-a-collective-dream-&catid=142:world-view&Itemid=122&lang=de

    Die Vergangenheit enwickelt sich in der Gegenwart, in Abhängigkeit aktueller Ordnungsmöglichkeiten bzw. Interpretationen ... oder wie es Voltaire ausdrückte:

    ''Geschichte ist die Lüge, auf die man sich geeinigt hat.''

    Gruß IP

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