Donnerstag, 8. März 2012

Jesus im Himalaya?

Rosenkränze als Indiz für die vorübergehende Anwesenheit Jesu im heutigen Indien und Tibet? Ich weiß nicht recht…
Sicher, Jesus von Nazareth ist auch Menschen im Himalaja und den Angehörigen verschiedener Religionen in Indien bestens bekannt. Doch weicht sein sein Image im Osten deutlich ab von dem Bild des Gekreuzigten gemäß offizieller Kirchenlehre.
Dass Jesus in der Zeit, die in der Bibel keine Erwähnung findet, Reisen unternahm, scheint sicher – ob er aber wirklich bis nach Indien, Ladakh und Tibet gelangte, scheint zumindest ungewiss.

Zur Sprache kommt auch das 1894 von Nikolai Notowitsch verfasste Buch „Die Lücke im Leben Jesu“ . Der russische Journalist behauptete, man habe ihm im Kloster Hemis in Ladakh alte Schriften gezeigt, die Jesu Aufenthalt in Tibet zwischen seinem 12. und 30. Lebensjahr erwähnt sei. 

Diese Variante wurde durch den Indologen Max Müller und den englischen Historiker John Archibald Douglas eindeutig widerlegt: Offenbar konnte bewiesen werden, dass Notowitsch das Kloster von Hermis nie besucht habe und dass die Buddhisten dort erst durch die Begegnung mit europäischen Missionaren von Jesus gehört hatten.

Und was würde sich dadurch in theologischer Hinsicht beweisen lassen? Inhaltliche Parallelen von buddhistischer und (ur-)christlicher Lehre lassen sich sicher aufzeigen; sie begründen m.E. aber keine zwingende Notwendigkeit, dass Jesus persönlich eine so weite Reise unternahm.

Mir erschließt sich auch nicht, weshalb die christlichen Kirchen derart weite Reisen Jesu 'verschweigen' sollten - sofern ihnen ernstzunehmende Hinweise darauf vorlägen. Bis auf - nun ja, dass Jesus in Asien den Tod gefunden habe...das verträgt sich nun wirklich nicht mit Kreuzigung und Auferstehung.



Siehe auch

  • "Jesus in Indien - Nikolaus Alexandrovitch Notovitchs „Unbekanntes Leben Jesu“,sein Leben und seine Indienreise" von Norbert Klatt

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