Dienstag, 21. August 2012

Rupert Lay - Die Ethik der Egoisten

Rupert Lay hielt nachfolgenden Vortrag zum Thema "Die Ethik der Egoisten". bereits im September 2000. Dennoch haben seine Ausführung nichts von ihrer Aktualität eingebüßt; lediglich waren zum damaligen Zeitpunkt spätere Eskalationen (9/11, diverse Angriffskriege) noch nicht eingetreten und vermutlich auch nicht vorhersehbar...


Ethischer Egoismus ist übrigens ein feststehender Begriff, er benennt die weit verbreitete Auffassung, man solle stets tun, was für einen selbst am besten sei.
"Einige ethische Egoisten behaupten, (nur) die Handlungsweisen des Homo oeconomicus seien die ethisch angemessenen. Daraus folgt, dass ein ethischer Egoist auch andere sehr stark berücksichtigt, aber nur wenn er sich dabei selbst einen möglichen Nutzen verspricht – entweder unmittelbar oder auf lange Sicht. Verzichtet ein Homo oeconomicus auf die ethische Rechtfertigung seiner Handlungen, so wird er zum Amoralisten."
„Egoismus“ wird im alltäglichen Sprachgebrauch meiste abwertend gebraucht, um rücksichtsloses Verhalten einer Person zu bezeichnen, die als ausschließlich persönliche Interessen verfolgend wahrgenommen wird. 
"Egoismus wird in diesem Zusammenhang als Gegenteil von Altruismus und Solidarität kritisiert, was allerdings nur dann zutrifft, wenn bei der Beurteilung des Handelns der innere Nutzen gar nicht in Betracht gezogen wird."
Liebhaber von Kompromissen befürworten eher einen "gesunden Egoismus", der zumindest in semantisch die Möglichkeit berücksichtigt, es könne sehr wohl auch ein 'ungesunder, übertriebener' Egoismus existieren. Ungeachtet dessen wird die Grundeinstellung beibehalten, dass das eigene Wohlergehen weitgehend im Vordergrund steht, wobei allerdings eine Abwägung der Verhältnismäßigkeit von Eigen- und Fremdinteressen stattfindet.




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