Ich habe so meine Schwierigkeiten mit dieser Sichtweise, ohne dass ich die Untersuchungsergebnisse pauschal anzweifele. Zutreffend ist wohl auch, dass wir nur sehr wenig über unseren Ursprung wissen, denn jeder neue Fund ('unbekannte Urmenschenform Denisova-Mensch') bringt das gegenwärtige Wissensbild ein Stück ins Wanken. Sicher scheint bislang allein die inzwischen bestätigte Hypothese der Paläo- und Molekularanthropologen, dass der biologische Ursprung der Menschheit in Afrika liegt.
Es kommt wohl letztlich darauf an, welche Definition für das Phänomen 'Mensch' herangezogen wird. Ist hier der rein biologischen Einordnung der Vorzug zu geben - oder zeigt sich Menschsein auch durch Kultur und in der Weitergabe von Erinnerungen & Wissen? Bleibt man bei der Biologie, scheint die Trennlinie zwischen Affe und Mensch zumindest unscharf - auch in der Gegenwart.
Für mich persönlich hat Menschsein in gewisser Weise auch mit Bewusstsein zu tun und auch damit, 'anders' zu sein als ein Tier. Um Dünkel von wegen 'Krönung der Schöpfung' geht es dabei keineswegs, was sich am Verhaltensbild der heutigen Spezies Mensch leicht nachweisen lässt. Einen halbwegs treffenden Zeitpunkt, ab wann es denn nun 'moderne Menschen' gegeben hat, vermag ich kaum zu nennen - denn dazu wäre gesichertes Wissen über untergegangene Zivilisationen (z.B. Atlantis) vonnöten. In der wissenschaftlichen Ignoranz gegenüber solchen (immerhin nicht auszuschließenden) früheren Hochkulturen sehe ich eine Gefahr und zugleich eine unnötige Selbstbeschränkung: Dass wir heute kaum etwas über solche Epochen wissen, darf kein Grund für ihre dogmatische Ausgrenzung sein!
Das da noch 'etwas' war, zeigen Funde wie die Weltkarte von Piri Reis, welche u.a die antarktische Küste vor ihrer Vergletscherung zeigt - und zwar hochgenau. Bekanntermaßen liegt diese Region ('Königin Maud Land') unter einer mehr als 1000 Meter dicken Eisdecke - betrachtet man geographischen Kenntnisstand von 1513 (die Antarktis wurde erst 1818 entdeckt), erscheint es unerklärlich, wie die Karte aus jener Zeit dergleichen Daten enthalten kann.
Allgemein nimmt man heute an, dass die antarktische Eisschicht mehrere Millionen Jahre alt ist. Träfe dies zu und sollte diese Region vor ihrer Vergletscherung kartographisch erfasst worden sein, müsste sich dieser Vorgang vor sehr, sehr langer Zeit abgespielt haben!
Neueste Forschungen könnten allerdings darauf hindeuten, dass die auf Reis' Karte dargestellten Regionen über lange Perioden eisfrei waren - womöglich bis vor etwa 6000 Jahren. Daher wird diese Karte vielleicht nicht zu Unrecht als Beleg dafür angeführt, dass solche Leistungen schon zu einer Zeit vollbracht wurden, die deutlich vor der Entstehung der ersten bekannten Hochkulturen lag.
Es ist nicht an mir, eine zutreffende und gesicherte These für die Entstehung dieser Weltkarte und ihre Urheber zu formulieren - solche Funde dienen mir lediglich als Hinweis dafür, das unser Wissen über den eigenen Ursprung erhebliche Lücken aufweist.
(Professor Charles H. Hapgood entwickelte indessen eine interessante Theorie: Die Karte von Piri Reis basiert nicht auf eigenen Vermessungen, vielmehr griff er auf zahlreiche Quellen zu, von denen einige mindestens in das 4. Jahrhundert v.Chr. zurückreichen. Lt. mehrerer Indizien wurden die Originalkarten in der (etwa im 3. Jahrhundert n. Chr. zerstörten) Bibliothek von Alexandria gesammelt und studiert.
Diese Informationen seien von einem Volk zum anderen unverfälscht weitergegeben worden, nachdem sie ursprünglich von einer unbekannten Zivilisation gezeichnet wurden. Sie müsse über Navigationsinstrumente zur Berechnung der Längengrade verfügt haben, die in der alle vergleichbaren Geräte des Altertums und des Mittelalters bei weitem an Genauigkeit übertrafen.)
Tendenziell hänge ich der Auffassung an, dass die Vorfahren des Menschen eine manipulative Veränderung von außen erfuhren - sei es durch ein höheres, göttliches Wesen oder durch die wenig mystischen, sondern egoistisch-pragmatische Einflußnahme einer höher entwickelten, außerirdischen Spezies.
Zu beiden Auffassungen, deren Vertreter leider allzu oft nicht über ihre eigene Ideologie hinaus blicken, existieren plausible Argumente sowie auch kritische Fragen und Aspekte. Ihnen gemeinsam ist aber die intuitive, in Teilen aber auch wissenschaftlich begründbare Erkenntnis, dass wir kein Zufallsprodukt sind.
Im Grunde kann unter Odyssee des Menschen mindestens zweierlei verstanden werden - der kulturelle sowie der biologische Werdegang unserer Spezies.
Kulturelle Odyssee -"Vergessenes Wissen"
Zum kulturellen Werdegang habe ich eine interessante Mischung aus Dokumentation und Reisebericht mit dem Titel "Vergessenes Wissen" gefunden. Deren Autor sucht nach Spuren einer alten, noch unbekannten Zivilisation, von der er glaubt, dass sie Vorläufer alter Kulturen auf mehreren Kontinenten war.Biologische Odyssee
Zwar gehe ich mit der chronologischen Darstellung von Ereignissen in der nachfolgenden Dokumentation konform - bin aber nicht damit einverstanden, dass es sich hierbei um die Geschichte der Menschheit handeln soll. Es mag spitzfindig anmuten, doch habe ich den Eindruck, dass die 'eigentliche' Menschheitsgeschichte erst begann, nachdem die biologische Reife vollendet war und ein Prozess der Bewusstwerdung erstmals möglich wurde.Siehe auch:
- Verhängnisvolle Kopierfehler: Episches Drama im Erbgut: vor 70.000 Jahren hätte sich die Menschheit fast in zwei getrennte Arten aufgespaltet
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